„Die Leiden des jungen Werther“: Gefühle gehen durch

Aus der Serie:
Die Vorleserin

Klassiker der Weltliteratur neu erzählt in kleinen Geschichten: Goethes „Die Leiden des jungen Werther“



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"Die Leiden des jungen Werther":  Genau wie Goethe war Werther eher die Leseratte.
Genau wie Goethe war Werther eher die Leseratte.
© Marc Romanelli/​Plainpicture (Symbolbild)

Iris Radisch erzählt Kindern die Weltliteratur. Diesmal „Die Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang von Goethe.

Heute geht es um die Briefe eines jungen Mannes, der immer nur Werther genannt wird. Werther ist sein Nachname. Seinen Vornamen erfahren wir in Goethes Roman nicht. Ich finde das seltsam. Wenn man Männer immer nur beim Nachnamen nennt, klingt das, als wären sie eine Firma wie Apple oder Bosch. Werther schickt die Briefe an seinen besten Freund. Den nennt er beim Vornamen. Er heißt Wilhelm. Die Frau, in die Werther sich unglaublich verliebt, nennt er auch beim Vornamen. Sie heißt Lotte. Junge Frauen nennt man meistens nur beim Vornamen. Wenn man Frauen nur beim Nachnamen nennt, sind sie schon älter oder berühmt. Man setzt dann aber oft ein „die“ vor den Nachnamen. Man sagt die Meier oder die Müller. Dafür gibt es wie für so vieles aber keinen vernünftigen Grund.