Ukraine-Krieg: ++ Berufung auf Geheimdienst – Selenskyj sieht Russland hinter Drohnen in Europa ++ mehr im Liveticker

Russland hat die Ukraine am Wochenende erneut mit Angriffen aus der Luft überzogen. Dabei wurden auch Wohnhäuser zerstört, in der Region Lwiw starb eine vierköpfige Familie. Europa debattiert weiter über den Umgang mit der Bedrohung durch mutmaßlich russische Drohnen.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

22:55 Uhr – Selenskyj sieht Russland hinter Drohnen in Europa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, mit Drohnenflügen die Lage in Europa destabilisieren zu wollen. Russland benutze seine Schattenflotte nicht nur, um mit dem Öltransport auf den Tankern den Krieg zu finanzieren, sondern auch für Sabotage und für verschiedene Versuche der Destabilisierung der Lage in Europa, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ein Beispiel dafür seien die Drohnenstarts von diesen Tankern, sagte er unter Berufung auf Angaben seines Auslandsgeheimdienstes.

Selenskyj kündigte an, die Geheimdienstinformationen mit den Verbündeten der Ukraine zu teilen. Es sei notwendig, spürbare Schritte als entschlossene Antwort gegen Russland zu ergreifen. Dazu gebe es Gespräche auf verschiedenen Ebenen, darunter auch hinter verschlossenen Türen, sagte er. Details nannte er nicht.

Offiziell gibt es bisher nach den Drohnensichtungen etwa in Dänemark und in Deutschland keine gesicherten Informationen zur Herkunft der Flugobjekte. Russland betont, damit nichts zu tun zu haben.

21:54 Uhr – Schläge gegen Russland helfen der Ukraine nicht, sagt Putin

Wladimir Putin bekräftigt bei einem Treffen mit der Militärführung, an den Kriegszielen in der Ukraine festzuhalten. Die Ukraine versuche zwar, Schläge gegen Ziele tief im Landesinneren Russlands auszuführen; „aber das wird ihr nicht helfen“, sagte Putin.

Kiew wolle mit den Gegenangriffen seinen westlichen Unterstützern Erfolge vorspielen, dabei müssten die ukrainischen Streitkräfte an der Frontlinie zurückweichen, so Putin. Im Anzug feierte er mit Kommandeuren in Tarnfleck-Uniform bei einem Festessen auch seinen 73. Geburtstag, wie das Staatsfernsehen zeigte.

15:25 Uhr – Lettland verlängert Sperrung von Luftraum an Ostgrenze

Lettland hält seinen Luftraum entlang der Ostgrenze zu Russland und Belarus nachts weiter gesperrt. Die Anordnung werde auf unbestimmte Zeit verlängert, teilte das Verteidigungsministerium des baltischen EU- und Nato-Landes in Riga mit. Der Luftraum wird damit von 20.00 bis 7.00 Uhr geschlossen bleiben. Das Flugverbot gilt bis zu einer Höhe von 6.000 Metern und in einer Zone entlang der Grenze, die 50 Kilometer tief ins Land reicht.

Lettland hatte seinen Luftraum nach den Drohnenvorfällen in Polen im September zunächst für eine Woche komplett gesperrt und die Sperre dann bis zum 8. Oktober in den Nachtstunden verlängert.

10:15 Uhr – „Russland in ‚Phase 0‘ für möglichen Krieg mit Nato eingetreten“, sagen Militärexperten

Das „Institute for the Study of War“ hat eine neue Studie veröffentlicht, wonach Russland sich auf einen möglichen Krieg mit der Nato vorbereitet. Russland sei in den vergangenen Jahren an einer Vielzahl von offenen und verdeckten Angriffen gegen Nato-Staaten beteiligt gewesen – darunter Sabotageaktionen, Störungen von GPS-Störsignalen und Brandstiftung. „Seit Herbst 2025 hat Russland diese Angriffe dramatisch verstärkt – insbesondere durch Drohnenangriffe auf den Luftraum der Nato.“ Weiter heißt es: „Dieses Muster deutet darauf hin, dass Russland in die erste Phase der Vorbereitungen – ‚Phase 0‘ – eingetreten sei, um zu einem höheren Kriegseinsatz überzugehen, beispielsweise zu einem zukünftigen Krieg zwischen der Nato und Russland.“

07:59 Uhr – Russland: 184 ukrainische Drohnen zerstört

Russland hat einen neuen massiven Drohnenangriff aus der Ukraine gemeldet. In der Nacht zum Dienstag seien 184 ukrainische Drohnen abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die meisten davon seien in den Grenzregionen Kursk und Belgorod abgewehrt worden.

In der Nacht zum Montag hatte die russische Armee nach eigenen Angaben 251 Drohnen abgefangen. Dies war einer der schwersten ukrainischen Vergeltungsangriffe seit dem Beginn der russischen Offensive im Nachbarland.

Russland nimmt seit Februar 2022 mit seinen anhaltenden Drohnen- und Raketenangriffen insbesondere die ukrainische Energieinfrastruktur unter Beschuss. Die Ukraine wiederum verstärkte zuletzt ihre Angriffe auf russische Ölraffinerien und andere Energieanlagen.

00:42 Uhr – Trump knüpft Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an Bedingungen

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben zur Lieferung von Langstreckenmarschflugkörpern an die Ukraine „eine Art Entscheidung getroffen“. Auf Fragen von Reportern zur Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern mit einer Reichweite von 2500 Kilometern antwortet er im Weißen Haus: „Ich möchte wissen, was sie mit den Tomahawks machen. Wohin schicken sie sie? Ich denke, diese Frage muss ich stellen.“ Er wolle den Ukraine-Krieg nicht eskalieren.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die USA gebeten, Tomahawks an europäische Staaten zu verkaufen, die sie dann an die Ukraine weiterleiten würden. Die Marschflugkörper könnten unter anderem die russische Hauptstadt Moskau erreichen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Sonntag gewarnt, eine solche Lieferung würde die Beziehungen Moskaus zu Washington zerstören.

Montag, 6. Oktober:

20:58 Uhr – EZB pocht bei Umgang mit russischen Assets auf internationales Recht

EZB-Präsidentin Christine Lagarde pocht beim Umgang mit russischen Vermögenswerten auf die Einhaltung internationalen Rechts. „Ich weiß, dass es da unterschiedliche Vorschläge gibt, die zirkulieren“, sagte sie bei einer Anhörung im Europäischen Parlament und verweist auf eine Erklärung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie hoffe, dass bald klar werde, was genau beabsichtigt sei. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz habe mögliche Optionen aufgezeigt. Man müsse sich sehr genau anschauen, was vorgeschlagen werde. „Und das muss übereinstimmen mit internationalem Recht. Es muss der Finanzstabilität Rechnung tragen“, betonte Lagarde.

20:45 Uhr – Selenskyj wiederholt Kritik an Komponenten-Lieferung

Wolodymyr Selenskyj hat seine Kritik an der Lieferung westlicher Komponenten für die von Russland eingesetzten Raketen und Drohnen bekräftigt. „Wenn die entsprechenden Länder die offen skandalösen Lieferungen kritischer Komponenten für die Herstellung von Raketen und Drohnen nach Russland unterbinden, wird die russische Bedrohung deutlich geringer werden“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.

Die Bedrohung für die Ukraine wäre ohne diese Komponenten deutlich geringer. Nach seinen Worten kaufe Russland diese Teile sowie Maschinen aus Südkorea, Japan, China und Taiwan, worüber auch die Komponenten nach Russland gelängen.

19:51 Uhr – Merz: „Putin führt einen hybriden Krieg gegen uns“

Wladimir Putin führt aus Sicht von Kanzler Friedrich Merz einen „hybriden Krieg“ gegen Deutschland. Der CDU-Chef sagte im Talk „Pinar Atalay“ im Sender n-tv über Putin: „Er führt einen Informationskrieg gegen uns. Er führt einen militärischen Krieg gegen die Ukraine und dieser Krieg richtet sich gegen uns alle.“ Der Kremlchef wolle die politische Ordnung Europas von den Füßen auf den Kopf stellen.

„Und deswegen unterstützen wir die Ukraine.“ Es liege im deutschen Interesse, die politische Ordnung der offenen, freiheitlichen Gesellschaften in Europa zu verteidigen. Auf die Frage, ob Putin Krieg gegen Deutschland führe, sagte Merz: „Er führt einen hybriden Krieg gegen uns.“

17:46 Uhr – Finnland plant Zölle auf sämtliche Einfuhren aus Russland

Finnland will Zölle auf alle russischen Importe erheben. Das kündigt Außenministerin Elina Valtonen nach einem Treffen mit ihrem polnischen Kollegen Radoslaw Sikorski an.

13:34 Uhr – Polen überstellt gesuchten Ukrainer vorerst nicht an Deutschland

Ein wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Sprengstoffanschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines in Polen festgenommener ukrainischer Taucher wird vorerst nicht an Deutschland überstellt. Ein polnisches Gericht ordnete am Montag an, dass der Mann für weitere 40 Tage in Polen in Haft bleiben müsse. In dieser Zeit soll darüber entschieden werden, ob der Verdächtige auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls an Deutschland überstellt wird.

Wolodymyr Z. war vergangenen Dienstag in der Nähe von Warschau gestellt worden. Ein Gericht hatte zunächst eine siebentägige Haft angeordnet. Die Verteidigung hatte angekündigt, sich gegen eine Überstellung nach Deutschland zu wehren. Sie argumentierte, die Vollstreckung des Europäischen Haftbefehls sei angesichts des russischen Krieges in der Ukraine unzulässig.

11:40 Uhr – Selenskyj erhebt schwere Vorwürfe gegen den Westen – auch gegen Deutschland

In von der Ukraine abgeschossenen russischen Drohnen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Teile westlicher Hersteller gefunden worden. Bei den massiven Angriffen in der Nacht zum Sonntag habe Russland „549 Waffensysteme mit 102.785 im Ausland hergestellten Komponenten eingesetzt“, erklärt Selenskyj in Onlinediensten. Er nennt ein Dutzend Länder, denen er vorwarf, diese Lieferungen nicht verhindert zu haben – darunter die USA und Deutschland.

Als weitere Länder nannte der ukrainische Staatschef China, Taiwan, Großbritannien, die Schweiz, Japan, Südkorea und die Niederlande. Zu den Komponenten, die in den abgeschossenen Drohnen und Raketen gefunden wurden, gehören laut Selenskyj Konverter, Sensoren und Mikrocomputer.

05:30 Uhr – Eklat im Brandenburger Landtag – BSW lädt russischen Botschafter ein

Die BSW-Fraktion im Brandenburger Landtag lädt die Botschaftsvertreter mehrerer Staaten – darunter europäische Länder, Russland, die Ukraine und die USA – zur Eröffnung der Ausstellung „Krieg und Frieden“ am Dienstag mit Werken der Künstler Hans und Lea Grundig im Landtag ein. Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, sagte nach BSW-Angaben ebenso zu wie Vertreter von Belarus und Ungarn.

Die SPD im Landtag sieht die Einladung mit Skepsis. „Als SPD-Fraktion kämen wir derzeit nicht auf die Idee, Russlands Botschafter einzuladen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann. Die CDU reagiert empört: „Wer den russischen Kriegstreibern eine Bühne bietet, hat mit Frieden nichts am Hut“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann dem „Tagesspiegel“.

05:15 Uhr – Russland zerstört angeblich Drohne mit Kurs auf Moskau

Die russische Luftabwehr hat am Montag eine Drohne mit Kurs auf Moskau zerstört. Dies teilte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Rettungskräfte seien zu der Stelle entsandt worden, an der die Trümmerteile niedergingen, schrieb Sobjanin über den Nachrichtendienst Telegram.

Sonntag, 5. Oktober:

22:41 Uhr – Merz für Anschaffung neuer Drohnenabwehr-Systeme

Kanzler Friedrich Merz (CDU) spricht sich für die rasche Anschaffung von Systemen zur Drohnenabwehr aus. Die zunehmenden Drohnenvorfälle seien eine „ernsthafte Bedrohung unserer Sicherheit“, sagte der Bundeskanzler in der ARD-Sendung „Miosga“. „Die Vermutung ist, dass Russland hinter den meisten dieser Drohnenflüge steckt“, sagte Merz weiter. Der Kanzler sprach sich dafür aus, Drohnen im Inland notfalls auch von der Bundeswehr abschießen zu lassen.

17:30 Uhr – „Putin lacht über den Westen“

Nach einem erneuten größeren Angriff Russlands mit Drohnen, Bomben und Raketen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Fehlen „echter Reaktionen“ des Westens beklagt. „Leider gibt es keine angemessene, starke Reaktion der Welt auf all das, was geschieht“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Vor allem gebe es keine Reaktion auf eine stetige Zunahme von Ausmaß und Dreistigkeit der Angriffe. „Genau deshalb tut (Kremlchef Wladimir) Putin das: Er lacht einfach über den Westen, über dessen Schweigen und das Ausbleiben entschlossener Gegenmaßnahmen.“

13:30 Uhr – Vierköpfige Familie „ausgelöscht“

Bei dem kombinierten Angriff auf das Land habe Moskau mehr als 50 Raketen und Marschflugkörper sowie rund 500 Drohnen eingesetzt, teilte Selenskyj mit. Laut Behörden starben allein in der Region Lwiw im Westen der Ukraine vier Menschen.

Es handele sich um eine vierköpfige Familie, die ausgelöscht worden sei; unter den Toten sei auch ein Mädchen, teilte Außenminister Andrij Sybiha bei X mit. Um den Terror zu stoppen, brauche es stärkeren transatlantischen Druck auf Russland. Sybiha sagte auch, wer von Russland Energie kaufe, finanziere die Verbrechen gegen die Ukraine mit.

8:40 Uhr – Sechs Tote nach russischen Luftangriffen

Bei den neuen russischen Luftangriffen in der Ukraine sind sechs Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. In der südöstlichen Region Saporischschja wurde eine Frau getötet, in der westlichen Region Lwiw verloren vier Menschen ihr Leben, wie örtliche ukrainische Behörden erklärten. In einigen Regionen lösten die Angriffe weitflächige Stromausfälle aus. Präsident Selenskyj sprach von „Luftterror“. Im Nachbarland Polen stiegen Kampfjets auf, um den Luftraum des Nato-Mitglieds zu sichern.

07:28 Uhr – Russischer Angriff auf Westukraine – Polen lässt Kampfjets aufsteigen

Ein schwerer russischer Luftangriff auf die westukrainische Region Lwiw nahe der polnischen Grenze hat in der Nacht das Nato-Mitglied Polen in Alarmbereitschaft versetzt. Polnische und verbündete Flugzeuge seien im polnischen Luftraum im Einsatz, teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Zudem seien die bodengestützten Luftabwehrsysteme und die Radaraufklärung aktiviert worden, um den polnischen Luftraum zu sichern. Ukrainische Behörden meldeten heftige Angriffe mit Raketen und Drohnen auf die Region Lwiw. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „Luftterror“.

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, sagte, die Luftabwehrsysteme der Stadt seien im Dauereinsatz gewesen, um zunächst einen Drohnen- und dann einen russischen Raketenangriff abzuwehren. Teile der Stadt waren am Morgen ohne Strom, der öffentliche Nahverkehr funktionierte noch nicht. Sadowyj warnte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, es sei „gefährlich, auf die Straße zu gehen“. Bei einem Angriff auf die Stadt Saporischschja am späten Samstagabend wurde dem Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, zufolge ein Mensch getötet und neun weitere verletzt. Wohnblöcke und Privathäuser seien beschädigt und Autos ausgebrannt.

Die Nato-Staaten an der Ostflanke sind seit Längerem in erhöhter Alarmbereitschaft. Grund dafür ist unter anderem, dass Polen im September mutmaßlich russische Drohnen in seinem Luftraum abgeschossen hatte und Drohnensichtungen sowie Luftraumverletzungen unter anderem in Kopenhagen und München zu Störungen im europäischen Flugverkehr geführt hatten.

05:24 Uhr – Frau bei russischem Angriff in Region Saporischschja getötet

Bei erneuten russischen Angriffen auf die Ukraine ist nach örtlichen Angaben in der südöstlichen Region Saporischschja eine Frau getötet worden. Bei dem „kombinierten Angriff“ der russischen Armee seien überdies sechs Menschen verletzt worden, darunter ein 16-jähriges Mädchen, teilte der Chef der Regionalregierung, Iwan Fedorow, am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Er veröffentlichte offenbar vom Angriffsort stammende Fotos, die einen zerstörten mehrstöckigen Häuserblock und ein ausgebranntes Auto zeigten.

Mit dem Anbruch der kalten Jahreszeit hat die russische Armee auch ihre Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur wieder ausgeweitet. So startete sie diese Woche ihren größten Angriff auf die Erdgas-Infrastruktur des Nachbarlandes seit Kriegsbeginn. Am Samstag führte russischer Beschuss zu Stromausfall in etwa 50.000 Haushalten in der nördlichen Region Tschernihiw.

Samstag, 4. Oktober:

18:32 Uhr – Dobrindt plant Drohnenabwehreinheit bei der Bundespolizei

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will eine Drohnenabwehreinheit bei der Bundespolizei einrichten. Das kündigte Dobrindt bei einer Pressekonferenz in München nach einem Migrationsgipfel mit mehreren europäischen Amtskollegen an. Eine Grundgesetzänderung sei nicht nötig, damit die Bundeswehr wie von ihm geplant Amtshilfe leisten kann, sagte der CSU-Politiker.

18:04 Uhr – Ein Toter und Dutzende Verletzte in der Ukraine nach Beschuss von Bahnhof

Bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Bahnhof in der nordukrainischen Region Sumy sind den örtlichen Behörden zufolge ein Mensch getötet und etwa 30 weitere Menschen verletzt worden. Zwei Personenzüge wurden den Angaben zufolge am Samstag getroffen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf dem Kurznachrichtendienst Telegram von einem „brutalen russischen Drohnenangriff“ auf den Bahnhof in Schostka. „Die Russen konnten nicht übersehen haben, dass sie auf Zivilisten zielten. Das ist Terrorismus, den die Welt nicht ignorieren darf“, schrieb Selenskyj. Er veröffentlichte dazu ein Video, das einen zerstörten, brennenden Waggon und weitere Waggons mit herausgerissenen Fenstern zeigte.

04:42 Uhr – „Akte des Kriegs“ – Ex-Minister fordert Jet-Abschuss

Der frühere litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis bezeichnet die zunehmenden russischen Aggressionen als „spezielle militärische Operation gegen Europa“ und fordert eine härtere Gangart. „Dringt jemand in unseren Luftraum ein, sollten wir diese Operationen als Akte des Kriegs behandeln und den Flieger abschießen“, sagt er der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabbericht. Die Zeit der Tests sei vorbei. Die deutschen Verteidigungsbemühungen unter Bundeskanzler Friedrich Merz nannte er ein „ermutigendes“ Beispiel, mahnt jedoch mehr Tempo an.

01:56 Uhr – Russland greift Ukraine erneut mit Drohnen an

Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenschwärmen überzogen. Die Flugabwehr berichtete auf Telegram von Einflügen von Kampfdrohnen bei Dnipro und Charkiw. Ein Ziel der unbemannten Flugkörper sei zunächst nicht erkennbar, hieß es.

Neben den Kampfdrohnen waren auch russische Kampfflugzeuge im Einsatz, wie die Agentur Ukrinform berichtete. Die Großstadt Saporischschja und deren Umgebung sei am späten Abend mit gelenkten Flugzeugbomben angegriffen worden. Es habe mehrere Explosionen gegeben. Über eventuelle Opfer oder Schäden lagen zunächst keine Angaben vor.

Möglicherweise hatte die Ukraine am Abend auch Drohnen in Richtung Russland gestartet. Die Flughäfen von Kaluga, Wolgograd und Saratow stellten ohne nähere Angabe von Gründen vorübergehend den Flugbetrieb ein, üblicherweise ein Hinweis auf mögliche Drohneneinflüge. Die ukrainischen Streitkräfte äußerten sich dazu nicht.

dpa/AFP/Reuters/AP/ll/coh/dol/sebe/krö/dp/lay