„Die Simpsons sind gut darin, Amerika in all seiner Dummheit zu zeigen“ – Medien

Die Serie startet in ihre 36. Staffel. Ein Gespräch mit dem Showrunner Matt Selman über die Frage, was die US-Politik von der Comedy will und warum Deutschlandreisen für ihn jedes Mal in einem Desaster enden.

Von Leon Frei

Die vielleicht berühmteste Familie der Popkultur nimmt wieder vor dem Fernseher Platz. So, wie sie es seit 1989 tut. Über den Bildschirm flimmern ein paar Namen: Matt Groening, James L. Brooks, Sam Simon. Man hat sie bald 800 mal gelesen, dabei sind diese drei schon lange nicht mehr für die kreative Ausrichtung der „Simpsons“ zuständig. Heute ist es: Matt Selman. Er sitzt wenige Tage vor der deutschen Ausstrahlung der 36. Staffel vor einem Bildschirm in seinem Garten in Kalifornien. Er wirkt etwas müde, vielleicht auch ein wenig desillusioniert, wie man in den kommenden Minuten spüren wird. Der 52-Jährige ist seit 1997 im Autorenteam der „Simpsons “und seit 2021 Showrunner der Serie. In all der Zeit hat die gelbe Familie viel erlebt. Lisa hat immer wieder versucht die Welt zu retten, Bart wollte sie stattdessen brennen sehen, Marge hielt sie am Ende meistens zusammen. Und Homer? Hat die Simpsons-Welt oft sehr doof an den Abgrund geführt. Heute sitzt jemand im Weißen Haus, der ähnliches in der echten Welt bewirkt. Wie geht es einer Serie, die vom Wahnsinn der Gegenwart überholt zu werden scheint?