
Ja, tatsächlich – aus der Ferne sieht der Capo d‘Orso so aus, wie er auf Italienisch heißt: Bären-Felsen. Also mal hochkraxeln, hier an Sardiniens Nordspitze, und dem Bären von hinten durchs offene Maul schauen: ein grandioser Panoramablick aufs azurblaue Meer und rüber nach La Maddalena, per Autofähre nur eine knappe halbe Stunde entfernt. Zwei Finger im Lenkrad, Tempomat des Mietwagens runtergedimmt auf 30km/h – so gondelt man über diese verträumte Insel, stoppt an windgeschützten, naturbelassenen Badebuchten, aber auch an skurrilen Orten wie Bootsfriedhöfen oder dem Parco Lallo: ein Areal direkt an der Straße, dekoriert mit Kinderspielzeug, Plüschtieren, Masken, Figuren und Ballons. Alles arrangiert von Bewohnerinnen des Hauses dahinter. Die schon mal energisch werden, wenn ausländische Besucher die italienischen Schilder nicht verstehen: Ein gewisser He Guan lobt im Internet, man könne hier für ein paar Euro mitnehmen, was einem gefällt. Nein, eben nicht, fauchen die Parco Lallo-Macher – „bringen Sie die Schildkröten-Vase bitte umgehend zurück!“