
Ein Sturmtief ist am Sonntagnachmittag über Deutschland hinweggefegt und hat in mehreren Bundesländern Schäden angerichtet. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. An der Nordseeküste gab es eine Sturmflut, der Fährbetrieb an der Küste Schleswig-Holsteins war stark davon betroffen. Bis zum Sonntagnachmittag blieben bundesweit größere Schäden aus. Auch in mehreren europäischen Ländern kam es zu Beeinträchtigungen.
Im Südschwarzwald wurden bei Unwettern zwei Menschen schwer verletzt, als ein umstürzender Baum ihren Kleinbus traf. Im Harz in Sachsen-Anhalt behinderten starke Winde bei einem Unfall mit drei schwer und zwei leicht verletzten Menschen die Rettung der Unfallopfer.
Vielerorts im Bundesgebiet sperrte die Polizei zeitweise Straßen. Vor allem umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste behinderten den Verkehr. In Baden-Württemberg zum Beispiel rückten Polizei und Feuerwehr etwa 50 Mal wegen umgestürzter Bäume im Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis und der Region Schwäbisch Hall aus. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden.


Die angekündigte Sturmflut erreichte am Sonntagnachmittag dann die deutsche Nordseeküste. Auf Norderney setzte der Sturm einen Campingplatz unter Wasser. Strandkörbe kippten um, die Wellen reichten teilweise bis an die Dünen heran. Einige Fährverbindungen wurden gestrichen. So fuhr die Weserfähre in Bremerhaven wegen des Hochwassers zunächst nicht. Die Fähren zwischen Schlüttsiel und den Halligen fielen ebenfalls aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei am Sonntag mitteilte.
Todesopfer in Frankreich, Strom- und Flugausfälle in mehreren Ländern
Das Sturmtief „Detlef“ hat auch in anderen Teilen Europas Bäume umstürzen lassen und für Flugausfälle gesorgt – größere Schäden gab es bislang aber nicht. In mehreren Ländern musste die Feuerwehr ausrücken.
In Belgiens Hauptstadt Brüssel gab es rund 90 Feuerwehreinsätze, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete – die meisten wegen umgestürzter Bäume oder abgebrochener Äste. Auch in anderen Landesteilen gab es zahlreiche Einsätze und Sachschäden.
In Schottland und Norwegen war am Sonntagvormittag die Energieversorgung betroffen. Strommasten wurden etwa durch umstürzende Bäume stark beschädigt. Nach Angaben des norwegischen Senders NRK waren am Sonntagmorgen immer noch Zehntausende Haushalte im Süden und der Mitte des Landes ohne Strom. In Schottland müssen sich zudem Fahrgäste der Nachrichtenagentur PA zufolge weiter auf Beeinträchtigungen im Zugverkehr einstellen, da die Reparaturarbeiten andauerten.
In den Niederlanden ist die Sturmwarnung vom Samstag inzwischen wieder aufgehoben worden. Größere Schäden wurden nicht gemeldet, es gab aber Behinderungen auf Straßen durch umgefallene Bäume. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol, wo am Samstag rund 150 ankommende sowie abgehende Flüge gestrichen worden waren, hat sich die Lage weitgehend normalisiert. Allerdings waren für Sonntag vorsorglich zehn Flüge annulliert worden.
Im Norden Frankreichs starben französischen Medien zufolge zwei Männer. Ein 48-Jähriger ertrank an der Küste der Normandie. Er war trotz der zweithöchsten Warnstufe schwimmen gegangen. Der zweite Mann starb laut Medienberichten, als ein großer Ast auf sein Fahrzeug fiel. Die Beifahrerin des 25-Jährigen wurde demnach schwer verletzt.