Holsteinische Schweiz: Entdeckungsreise durch das Land der Seen

Video:
Bootstour-Klassiker: Fünf-Seen-Fahrt von Malente nach Plön (4 Min)

Stand: 02.10.2025 12:48 Uhr

Sanfte Hügel, weite Felder, lichte Laubwälder und rund 200 Seen prägen den größten Naturpark Schleswig-Holsteins. Die Region zwischen Kiel und Lübeck ist ein schönes Ziel für Wanderer, Radler und Paddler.

Von Bad Segeberg im Süden bis zum Selenter See im Norden und zum Bungsberg im Osten erstreckt sich der Naturpark Holsteinische Schweiz. Verstreut in der hügeligen, von zahlreichen Seen und viel Grün geprägten Landschaft liegen kleine Bauerndörfer, historische Gutshöfe und hübsche Städte wie Eutin, Plön und Preetz.

Ideal für ausgedehnte Radtouren

Blick vom Holzbergturm in Malente auf den Dieksee

Vom Holzberg bei Malente bietet sich ein schöner Blick über die Landschaft.

Urlaubern bietet die Region im Osten Schleswig-Holsteins vielfältige Möglichkeiten. Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann zwischen 15 beschilderten Touren zwischen 25 und 61 Kilometern wählen, die durch den Naturpark führen. Außerdem bieten sich Mehrtagestouren auf Radfernwegen wie dem Holsteinische-Schweiz-Radweg oder dem Mönchsweg an. Das Wasser stets im Blick, geht es durch malerische Natur und vorbei an historischen Orten.

Rundtouren und Wandernadel

Zahlreiche Wander- und Spazierwege sowie ein Fernwanderweg führen durch Naturschutzgebiete, rund um Seen wie Dieksee, Ihlsee und Ukleisee oder zu Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten im Naturpark. Wer mag, kann sich in den Tourist-Informationen von Malente, Plön, Eutin und Bad Segeberg einen Wanderpass holen. Auf verschiedenen jeweils rund 15 Kilometer langen Rundwegen kann man an insgesamt 20 Stationen Stempel sammeln – für fünf Stempel gibt es eine Wandernadel.

Paddeln auf Flüssen und Seen

Auf der Schwentine spiegeln sich die Wolken.

Die Holsteinische Schweiz lässt sich auch vom Wasser aus entdecken, etwa auf der Schwentine.

Auch vom Wasser aus lässt sich die schöne Landschaft gut entdecken – auf Kanutouren geht es durch schöne Landschaft und üppige Vegetation, bei der sich mit etwas Glück auch seltene Tier wie Eisvogel oder Seeadler zeigen. Für eine mehrtägige Tour eignet sich etwa der 55 Kilometer lange Schwentine-Wasserwanderweg, kürzere Touren führen über den Plöner See oder andere Gewässer. Die Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz informiert über Paddeltouren, Kanu- und SUP-Verleihstationen sowie Rastplätze.

Tier- und Pflanzenwelt erleben

Rund 15 Prozent des Naturparks bestehen aus Wäldern – damit ist die Region eine der waldreichsten Schleswig-Holsteins. Lohnend vor allem für Familien mit Kindern ist ein Besuch im Erlebniswald Trappenkamp. Dort erfahren sie in Waldhaus, Wildgehege und verschiedenen Erlebnisbereichen mehr über die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

Die Bräutigamseiche im Dodauer Forst

Die Bräutigamseiche im Dodauer Forst.

Um an das Astloch – den „Briefkasten“ der Bräutigamseiche – zu gelangen, muss man auf eine Leiter steigen.

Einer der ältesten Bäume des Naturparks steht im Dodauer Forst bei Eutin. Die über 500 Jahre alte sogenannte Bräutigamseiche verdankt ihren Namen einer Hochzeit, die 1891 zu ihren Füßen stattfand. Da die Eltern der Liebenden zunächst gegen die Verbindung waren, hatten diese vor der Heirat ein Astloch der Eiche als heimlichen Briefkasten genutzt.

Wer mag, kann noch heute an die Eiche schreiben (Adresse: Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin) oder auch Briefe herausnehmen und so Brieffreunde oder sogar den Partner oder die Partnerin fürs Leben finden. Ein Postbote stellt die Briefe an die Eiche zu und deponiert sie im Astloch.

Schlösser, Kurorte und Fledermäuse

Das Eutiner Schloß spiegelt sich im Wasser des Schloßgrabens.

Das direkt am See gelegene Eutiner Schloss ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt.

Lohnende Ausflugsziele in der Holsteinischen Schweiz sind auch die hübschen Städte der Region: So locken Preetz, Eutin und Plön mit ihren Altstädten und Schlössern und die Kurorte Bad Malente und Bad Segeberg mit einem breiten Angebot von Kureinrichtungen. Bad Segeberg ist zudem im Sommer Schauplatz der Karl-May-Festspiele – vor allem für Familien mit Kindern ein lohnendes Ausflugsziel. Sie finden im Kalkbergstadion statt. Auch die andere Seite des Kalkbergs ist von Interesse: Dort befindet sich die Kalkberghöhle, die als größtes Fledermaus-Winterquartier Nordeuropas gilt. Im nebenan gelegenen Fledermauszentrum Noctalis erfahren Besucher mehr über die faszinierenden Säugetiere.

Bungsberg – der höchste Berg im Land

Eine schöne Sicht über die Landschaft bietet der Bungsberg bei Schönwalde im Kreis Ostholstein, mit 167 Metern die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins. Auf dem Berg steht ein Fernmeldeturm aus den 70er-Jahren mit öffentlicher Aussichtsplattform, die nur über Treppen zu erreichen ist. Sie ist täglich von 9 bis 19 Uhr kostenlos begehbar und bietet einen weiten Blick über den Naturpark Holsteinische Schweiz. Fällt im Winter ausreichend Schnee, wird der Bungsberg als Rodelhang genutzt. Bis vor einigen Jahren gab es dort sogar einen Skilift.

Was ist ein Naturpark?

Naturparks sind Landschaften, die sowohl Kulturlandschaften – also von Menschen geprägte Zonen – als auch Naturlandschaften enthalten können. Häufig handelt es sich um naturnahe Regionen, in denen eine landwirtschaftliche Nutzung erlaubt ist. Naturparks stehen wegen ihrer Schönheit und Eigenart unter besonderem Schutz. Sie sollen als Erholungsgebiet dienen, deshalb wird dort besonderer Wert auf eine naturverträgliche Entwicklung gelegt.

Tannen im Wald.

Ob Wanderung, Radtour oder Wildpark: Der Segeberger Forst bietet viele Wege durch den zweitgrößten Wald des Bundeslandes.

Ausflugsschiff auf dem Dieksee bei Bad Malente

Von See zu See: Bei einer Schiffstour auf fünf Seen lässt sich die Holsteinische Schweiz vom Wasser aus entdecken.