

Stand: 29.09.2025 17:14 Uhr
Mit seinen orangefarbenen Beeren ist Sanddorn ein echter Hingucker. Das dekorative Wildobstgehölz ist anspruchslos. Es benötigt einen sonnigen Standort und durchlässigen Gartenboden.
Wer noch einen sonnigen Platz im Garten hat, kann dort zum Beispiel Sanddorn (Hippophae rhamnoides) anpflanzen. Sanddorn, auch als „Zitrone des Nordens“ und Seedorn bekannt, ist ein Wildobstgehölz mit silbergrauen Blättern und kleinen orangefarbenen, ovalen Früchten. Diese Beeren sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch sehr gesund. Sie enthalten mehr Vitamin C als Äpfel, Erdbeeren oder Orangen.
Der richtige Standort für Sanddorn
Der sommergrüne Sanddorn ist prinzipiell anspruchslos, mag jedoch keine schweren Lehmböden oder stark verdichteten Boden. Wer für die attraktive Pflanze einen Platz im Garten gefunden hat, sollte vor dem Einpflanzen die Erde rund um die Pflanzstelle mit Sand vermischen und so durchlässiger machen. Um später reichlich Beeren ernten zu können, werden zur Befruchtung mindestens drei Gehölze benötigt – eine männliche und zwei weibliche. Die Beeren wachsen nur an den weiblichen Sanddorngehölzen. Beste Pflanzzeit ist der Herbst.
Beim Kauf von Sanddorn auf die passende Sorte achten, da sich diese in punkto Geschmack und Wuchsform unterscheiden. „Leikora“ beispielsweise hat große Früchte mit viel Fruchtfleisch und einen relativ milden Geschmack. Diese Sorte eignet sich auch für kleinere Gärten. „Askola“ ist recht sauer und hat einen hohen Gehalt an Vitamin C. Vögel mögen diese Sorte nicht besonders. „Orange Energy“ breitet sich im Garten stark aus, ist sehr mild im Geschmack und bei Vögeln beliebt.
Sanddorn im Garten pflanzen: Ausreichend Platz vorsehen
Die Fläche im Garten, auf der Sanddorn gepflanzt wird, sollte nicht zu klein sein und darf nicht unter Bäumen liegen. Das Gehölz wird je nach Sorte vier bis fünf Meter hoch und drei bis vier Meter breit, ist aber ein absolutes Schmuckstück. Damit sich der Sanddorn nicht unkontrolliert über Ausläufer ausbreitet, beim Pflanzen am besten eine Wurzelsperre, wie sie etwa für Bambus verwendet wird, mit eingraben.
Sanddorn regelmäßig wässern
Seit einigen Jahren sterben Sanddornpflanzen massenhaft, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. Verschiedene Forschungsreinrichtungen versuchen, dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Neuesten Erkenntnissen zufolge könnten Pilze den Sanddorn krank machen. Die Forscher vermuten jedoch, dass es weitere Ursachen dafür gibt. Eine regelmäßige Bewässerung sorgt zumindest dafür, dass Sanddorn vitaler und robuster wird.
Wann ist Sanddorn reif?
Die Früchte des Sanddorns können im Herbst je nach Sorte von August bis Oktober geerntet werden. Die Beeren sind gut ausgereift, wenn sie kräftig orange gefärbt und weich sind. Die Ernte sollte dann bald erfolgen, damit die Vögel nicht alles verspeisen.
Wie kann man Sanddorn ernten?
Weil das Pflücken der einzelnen Beeren, die dicht an dicht an dornigen Trieben sitzen, sehr mühsam ist, hilft es, sie mit einer Gabel oder einem Beerenkamm abzustreifen. Das Gerät mit langen Metallzinken kommt auch für die Ernte von Heidelbeeren zum Einsatz. Dazu die Sanddorntriebe senkrecht herunterbiegen, einen Eimer darunter stellen oder ein Tuch ausbreiten und mit dem Kamm die Beeren von den Trieben lösen. Dabei Handschuhe tragen. Da die Beeren bei der Ernte häufig verletzt werden, sollten sie anschließend so schnell wie möglich weiterverarbeitet werden.
Sanddorn richtig schneiden
Damit Sanddorn auch in den Folgejahren gut wächst und viele Früchte bildet, sollten weibliche Pflanzen etwa alle zwei Jahre und männliche alle vier Jahre einen Rückschnitt erhalten. Bei männlichen Pflanzen am besten im Spätwinter an einem frostfreien Tag die Hälfte aller Triebe kräftig zurückschneiden. Vier Jahre später erfolgt der Schnitt für die andere Hälfte der Triebe.
Die Triebe weiblicher Sanddorn-Pflanzen im Spätwinter oder direkt nach der Ernte um zwei Drittel einkürzen. Möglich ist auch ein sogenannter Ernteschnitt, bei dem die Beeren noch am Zweig hängen. Sie können dann einfach direkt von den abgetrennten Zweigen geerntet werden. Neue Triebe nicht einkürzen, da sonst die Ernte im Folgejahr mager ausfällt. Wer regelmäßig Sanddorn ernten möchte, pflanzt am besten zwei weibliche Pflanzen und schneidet sie im jährlichen Wechsel. Zusätzlich den Kronenbereich regelmäßig auslichten. Für den Schnitt dicke Handschuhe tragen und eine ausziehbare Astschere verwenden.
Aus Sanddorn lassen sich leckere süße und pikante Speisen zubereiten, zum Beispiel Gelee, Marmelade, Kuchen, Sirup oder Suppe. Außerdem schmecken die Beeren gepresst gut als Saft.
Was ist der Unterschied zwichen Sanddorn oder Feuerdorn?
Auf den ersten Blick ähnelt der Sanddorn dem Feuerdorn (Pyracantha), der ebenfalls kleine Beeren bildet, die je nach Sorte gelb, orange oder rot sind. Die Pflanzen unterscheiden sich jedoch. So gehört Feuerdorn zu den Rosengewächsen, seine Blätter sind oval und glänzend, die runden Früchte wachsen nicht direkt an den Zweigen, sondern hängen in Traubenform an kleinen Stängeln. Roh sind die Beeren für Menschen nicht zum Verzehr geeignet, man kann sie aber gekocht essen. Feuerdorn ist immergrün und hat viele Dornen, er eignet sich sehr gut als Hecke.