Russland-Rückkehr bei Paralympics: IPC-Bühne für den Mörder Putin


Der Sentiero della Pace, der Friedensweg entlang der Front, an der sich Italiener und Habsburger im Ersten Weltkrieg töteten, verläuft unter anderem durch die Dolomiten bei Cortina d’Ampezzo. Dort also, in den Alpen, einer Herzkammer Europas, dürfen russische Wintersportler mit Flagge und Hymne einem Kriegsherrn Ruhm und Ehre verschaffen, der seit dann zwölf Jahren die Ukraine, sein Nachbarland, verhehren lässt.

Bankrotterklärung des paralympischen Sports

Sie belohnen Wladimir Putin und dessen Verbündeten Alexandr Lukaschenko, den belarussischen Diktator. Sie bieten den Krieg führenden Mördern eine Bühne für ihre Repräsentanten, mitten in Europa, den Wegweisern eines Friedensweges zum Hohn. Zwar fehlt noch die Zustimmung der Fachverbände für die einzelnen Sportarten. Und man möchte hoffen, dass sie sich der geistig-moralischen Bankrotterklärung des paralympischen Sports widersetzen. Vertrauen darauf sollte man aber nicht.

Das Votum des IPC zeigt, wie weit der Einfluss der russischen Sportpolitik reicht, wie mächtig die Instrumente Putins sind. Der Verweis auf Israels fürchterlichen Krieg in Gaza, das Strohmannargument, „viele Länder befänden sich im Krieg, nicht nur Russland“, von dem Mareike Miller, die von der Entscheidung erschütterte deutsche Athletenvertreterin, berichtete, legt den Zynismus hinter der Entscheidung offen.

Wenn es doch einen oder mehrere Angriffskriege gäbe, die dem russischen gleichen – und Israels Krieg in Gaza tut das in vielen Punkten nicht – müsste sich eine dem Frieden verpflichtete Organisation wie das IPC explizit gegen diese Kriegsherren nach Putins Façon stellen. Das tun sie nicht. Die Funktionäre des IPC machen sich stattdessen zu Putins Werkzeug auf seinem Kriegszug.