
Der traditionsreiche Ryder Cup zwischen den Golfprofis aus den USA und Europa droht auf Long Island in eine toxische Politshow zu kippen. Dafür reicht die bloße Präsenz des US-Präsidenten. Eine Hoffnung bleibt: In zwei Jahren kehrt das Turnier nach Europa zurück.
Einen kurzen Moment gab es in dieser Woche, in dem man sich Sorgen machen musste, dass dieser Ryder Cup zu einem Ereignis der Weltpolitik wird. Am Freitagmittag um 12.39 Uhr marschierten vier Golfspieler zum ersten Abschlag des Bethpage Black Course auf Long Island, dem aus Metalltribünen errichteten Zentrum des Golfsports dieser Tage. Die Zweierteams aus den USA und Europa, sie begegneten einer aufgeheizten Menschenmenge, wurden bejubelt, ausgebuht oder sehr ernsthaft beleidigt, davon wird noch zu sprechen sein. Dann allerdings wurden sie beim bedeutungsvollsten Ereignis ihrer Sportart erst einmal zu etwas, was sie, die Spieler, in der fast 100-jährigen Geschichte dieses Turniers noch nie waren: zu Nebendarstellern.