
Dank der beiden Neuzugänge Badredine Bouanani und Bilal El Khannouss hat der VfB Stuttgart einen erfolgreichen Start in die Europa League bejubelt. Mit 2:1 (0:0) bezwang der DFB-Pokalsieger von Trainer Sebastian Hoeneß den spanischen Erstligaverein Celta Vigo. Vor 58.000 Zuschauern belohnten Bouanani und El Khannouss den schwäbischen Fußball-Bundesligaklub in der zweiten Hälfte mit ihren Treffern (51. und 68. Minute) für einen dominanten Auftritt.
Der Anschlusstreffer von Borja Iglesias (86.) war für die Gäste zu wenig. Am kommenden Donnerstag können die Stuttgarter beim FC Basel international nachlegen. Gegen den Schweizer Klub war der SC Freiburg als zweiter deutscher Vertreter erfolgreich in den Wettbewerb gestartet (2:1). „Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel“, sagte Hoeneß nach der Partie bei RTL: „Ich denke, das war hoch verdient. In der ersten Halbzeit hat noch ein bisschen was gefehlt, aber wir waren auch da schon am Drücker. Es war unnötig, am Ende noch zu zittern, aber der Sieg war verdient.“
Mit dem Pokalsieg im Finale gegen Bielefeld hatte der VfB im Mai eine mäßige Saison übertüncht und sich erstmals seit 2012/13 für die Europa League qualifiziert. „Wir hol’n dieses Mal den Europapokal“ stand vor dem Anpfiff in Anspielung auf den Titelgewinn auf einem Banner in der Stuttgarter Fankurve. Für solche Ambitionen der Schwaben, die vor acht Monaten in der Ligaphase der Champions League ausgeschieden waren, war das in dieser Saison noch sieglose Vigo aber kein Maßstab.
Torhüter Alexander Nübel startete zwar mit einer Unkonzentriertheit, als er den Ball nicht richtig traf und dieser beim Gegner landete. Den Fehler nutzten die Gäste aber nicht zur Führung (3. Minute). Dann bestimmte der Bundesligist die Partie und hielt das Spielgeschehen überwiegend weit vom eigenen Tor entfernt.
Die veränderte Defensivreihe, ohne Abwehrchef Jeff Chabot, dafür mit dem auffälligen Ramon Hendriks, hatte die Offensive der Spanier gut im Griff. Daran änderte sich zunächst auch nur wenig, als VfB-Trainer Hoeneß bereits Mitte der ersten Hälfte in der Abwehr wechseln musste. Finn Jeltsch verließ angeschlagen leicht humpelnd das Feld, für ihn kam Luca Jaquez.
In der Offensive verpassten es die Schwaben in der ersten Hälfte, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. Früh scheiterte Chema Andrés, der im defensiven Mittelfeld wieder den Vorzug vor Kapitän Atakan Karazor erhalten hatte, mit einem Kopfball. Der Nachschuss von Jamie Leweling blieb ungefährlich (9.). Beim Distanzschuss von Lorenz Assignon verhinderte Torhüter Ionut Radu das 1:0 für den VfB (38.).
Kurz nach dem Wechsel war der Keeper dann geschlagen. Bouanani überlistete den herausgelaufenen Radu per sehenswertem Heber zur verdienten Führung. Das Zuspiel kam direkt von Nübel vom eigenen Strafraumrand. Wie Spielmacher El Khannouss soll Flügelspieler Bouanani die Abschiede von Nick Woltemade und Enzo Millot wettmachen. El Khannouss führte die Ecke, die zum 2:0 führte, selbst aus. Und schloss nach einem Doppelpass mit Angelo Stiller erfolgreich von der Strafraumgrenze ab.
Beim 2:0 gegen den FC St. Pauli am vergangenen Freitag war er erstmals für den VfB erfolgreich gewesen und traf nun im zweiten Spiel nacheinander. Nach dem Anschlusstor des früheren Leverkuseners Iglesias mussten die Stuttgarter Fans noch einmal zittern. Am Ende konnten sie jedoch jubeln.
Fink siegt mit Genk bei Glasgow Rangers
Aston Villa hat nach dem verpatzten Saisonstart in England zumindest in der Europa League überzeugt. Die Elf von Teammanager Unai Emery, der den Wettbewerb mit dem FC Sevilla und Villarreal bereits dreimal gewann, bezwang den FC Bologna zum Auftakt 1:0 (1:0). Die Italiener sind am Donnerstag nächster Gegner des SC Freiburg. John McGinn (13.) traf für Villa, das in der Premier League nach fünf Spieltagen noch immer ohne Sieg ist und zudem erst ein Tor erzielt hat. Ollie Watkins scheiterte zudem mit einem Foulelfmeter an Bolognas Torhüter Lukasz Skorupski (68.).
Die Go Ahead Eagles aus Deventer, am 27. Oktober Gastgeber des VfB Stuttgart, verpassten derweil auch im siebten Anlauf den ersten Sieg der Klubgeschichte im Europacup. Der niederländische Pokalsieger unterlag dem rumänischen Meister FCSB Bukarest 0:1 (0:1). Deventer hat erstmals die Liga- oder Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs erreicht, zuvor hatte es in der Qualifikation nie zu einem Sieg gereicht.
Trainer Thorsten Fink gelang mit KRC Genk aus Belgien ein 1:0 (0:0) bei den Glasgow Rangers. Österreichs Klub RB Salzburg verlor mit Coach Thomas Letsch und ohne den früheren Bayern Frans Krätzig in der Startelf gegen den FC Porto durch ein Tor in der Nachspielzeit 0:1 (0:0). Erster Tabellenführer der Ligaphase ist Panathinaikos Athen nach einem 4:1 bei den Young Boys Bern. (sid)