Jimmy Kimmel kehrt zu ABC zurück, kondoliert Erika Kirk und zeigt Trump das wahre Amerika

Der Moderator Jimmy Kimmel hat sich bei der Rückkehr mit seiner Show auf den Bildschirm ergriffen gezeigt, er hat sich gegen die an ihm geübte Kritik wegen seiner Bemerkungen zum Mord an Charlie Kirk verteidigt, sich zugleich entschuldigt und – mit gebrochener Stimme – der Familie sein Beileid und der Witwe des Ermordeten, die sagte, sie vergebe dem Mörder ihres Mannes, seine Hochachtung ausgesprochen.

„Der Mörder von Charlie Kirk repräsentiert niemanden“

„Es war nie meine Absicht, die Ermordung eines jungen Mannes zu verharmlosen“, sagte Kimmel in seinem Eröffnungsmonolog, bei dem ihm mehrmals die Stimme versagte. „Daran ist nicht Witziges. Ich habe der Familie in einem Instagram-Post mein Beileid ausgedrückt und das meine ich auch.“ Er habe, sagte Kimmel, auch keine bestimmte Gruppe für die Tat des offensichtlich schwer gestörten Täters verantwortlich machen wollen. „Das war das Gegenteil dessen, was ich gemeint habe.“ Falls ihm dies jemand anlaste, könne er verstehen, warum. Aber er „denke, der Mörder von Charlie Kirk repräsentiert niemanden, er ist eine kranke Person, die meint, Gewalt sei eine Lösung. Aber das ist sie nicht, niemals.“

Das Beispiel von Erika Kirk, fuhr Kimmel fort, „die Vergebnung einer trauernden Witwe, das hat mich tief berührt. Es berührt viele. Wenn es irgend etwas gibt, das wir von dieser Tragödie mitnehmen können, dann ist es dieses.“

„Diese Show ist nicht wichtig“, sagte Kimmel weiter, wichtig sei, „dass wir in einem Land leben, das uns erlaubt, eine Show wie diese zu sehen.“ Er bedankte sich für die große Unterstützung – bei seinen Late-Night-Kollegen der anderen Sender, insbesondere aber bei seinem Publikum, und schließlich bedankte sich Kimmel auch bei Disney, das ein großes Risiko eingehe, mit ihm weiterzumachen.

„Wir müssen uns zu Wort melden“

Habe man es doch mit einem Präsidenten Trump zu tun, der es feiere, wenn Hunderte ihren Lebensunterhalt verlieren, „weil er keinen Witz aushalten kann“. Falls seine Late-Night-Kollegen bei NBC, deren Absetzung Trump ebenfalls gefordert hatte, entlassen würden, hoffe er, dass die Menschen noch zehn Mal lauter protestierten als bei seiner Absetzung. „Wir müssen uns zu Wort melden. “ „Wenn der Präsident will, dass ein Comedian abgesetzt wird, ist das unamerikanisch,“ sagte Kimmel und schloss den ersten Part seines Monologs mit dem Wunsch ab, dass die Amerikaner wieder zueinander fänden und aufhörten, sich von Politikern einreden zu lassen, was sie wollten und ihnen stattdessen sagten, was in ihrem Sinn sei.

Zugeschaltet: Robert de Niro spielt den neuen Chef der Medienaufsichtsbehörde FCC, der Jimmy Kimmel unverhohlen beibringt, dass es mit dem Recht auf freie Rede vorbei ist.
Zugeschaltet: Robert de Niro spielt den neuen Chef der Medienaufsichtsbehörde FCC, der Jimmy Kimmel unverhohlen beibringt, dass es mit dem Recht auf freie Rede vorbei ist.AP

Einen staatstragenderen und versöhnlicheren Auftritt Kimmels kann man sich kaum vorstellen, er wurde dafür vom Publikum im Saal frenetisch gefeiert. Auf Pointen war Kimmel nicht aus, zu denen kehrte er erst im zweiten Teil seiner Eröffnungsrede zurück. Da spielte Robert de Niro den neuen Chef der Medienausichtsbehörde FCC, der Kimmel erklärte, dass es mit der freien Rede nun vorbei sei: „Jedes Wort kostet.“ Jedes falsche Wort koste Geld, und man könne auch den einen oder anderen Finger einbüßen.

Auf den Stationen der Lokalsenderbetreiber Nexstar und Sinclair, die das Programm von ABC übernehmen, lief Kimmels Show indes nicht. Nexstar hatte Kimmels Absetzung betrieben. Sollte er sich für seine Äußerungen zum Tod von Charlie Kirk nicht entschuldigen, ginge er bei ihnen nicht auf Sendung hatten die Unternehmen mitgeteilt. Nexstar will bei der Absetzung bleiben, Sinclair mit ABC verhandeln.

Donald Trump hatte Kimmels Comeback vor Beginn der Show kritisiert – und dem Sender ABC zugleich mit einem möglichen juristischen Vorgehen gedroht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Kimmel sei ein Handlanger der Demokraten, er leiste einen „illegalen Wahlkampfbeitrag“. „Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen“, sagte Trump. Als er den Sender das letzte Mal verfolgt habe, habe dieser ihm mehrere Millionen Dollar gezahlt. Dieses Mal klinge es noch lukrativer.

Mit welch kleiner Münze Trump zahlt, machte Jimmy Kimmel bei der Rückkehr seiner Show sehr deutlich. Der Late-Night-Moderator hat dem Präsidenten gezeigt, was das echte Amerika ist – oder sein sollte.