
Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals blamiert und seinen Fehlstart in die Saison endgültig perfekt gemacht. Nach zwei Niederlagen in der Liga verlor die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose beim Regionalligisten FV Illertissen in einer dramatischen Partie mit 5:6 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 3:3 gestanden.
Nachdem Denis Milic (2.) und Yannick Glessing (43.) den Außenseiter aus Illertissen in Führung gebracht hatten, drehten Berkay Yilmaz (65.), Artem Stepanov (78.) und Semir Telalovic (87./Foulelfmeter) die Partie nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit zugunsten der Nürnberger. Doch nach dem erneuten Ausgleich durch Tobias Rühle (90.) ging es in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen.

:Abstiegskampf-Rhetorik nach 180 Minuten
Der Club verliert 0:1 gegen Darmstadt und zeigt, dass das Team noch unfertig ist. Trainer Klose erhofft sich Transfers und setzt auf Entwicklungen – wie vor einem Jahr.
Bei den ersten fünf Schützen vergab je einer der beiden Mannschaften, und das Duell der siebten Schützen sollte die Entscheidung bringen: Zunächst hielt Illertissens Torwart Michel Witte gegen Noah Maboulou. Dann verwandelte der 20 Jahre alte Clayton Irigoyen, ausgerechnet eine Leihgabe von den Amateuren des Clubs, entscheidend für die Gastgeber.
Nürnberg zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine erschreckend schwache Leistung. Während die Amateurmannschaft ihre zwei Chancen eiskalt nutzte, agierten die Franken trotz Ballbesitzwerten um die 80 Prozent völlig ideen- und antriebslos. Entsprechend quittierten die mitgereisten Fans die Leistung zur Pause mit lauten Pfiffen.
Die Spieler nahmen sich die harte Reaktion offenbar zu Herzen. Nürnberg kam aktiver aus der Pause, spätestens nach dem Anschlusstreffer durch Yilmaz sah sich Illertissen immer größerem Druck ausgesetzt. Der Club ließ sich dabei auch von einer rund zehnminütigen Spielunterbrechung wegen eines Gewitters nicht irritieren: Nach den Treffern von Yilmaz, Stepanov und Telalovic sah Nürnberg schon wie der sichere Sieger aus, doch es kam anders.