Preispolitik von Spotify: Die neue Streamingwelt

Lange Jahre waren Preiserhöhungen im Musikstreaming allerdings quasi kein Thema. Neue Features brachte Spotify auch in dieser Zeit, der Katalog an Inhalten wuchs, doch es ging eben um Wachstum, und das um fast jeden Preis. Dazu kommt, dass die ärgsten Konkurrenten mit Apple , Amazon und Youtube Music allesamt aus dem Hause von Techriesen stammen, in deren Gesamtökosystemen ein defizitärer Musikdienst nicht ins Gewicht fällt, sich als Angebot für Nutzer aber sehr gut macht. Erst als sich das rasante Wachstum in den großen Märkten langsam abflachte und die Rufe aus der Musikindustrie immer lauter wurden, kamen die ersten breiteren Preiserhöhungen.

Obendrein sah sich Spotify zunehmend unter Druck, profitabel zu arbeiten. 2024 war das erste Jahr mit einem Nettogewinn überhaupt – 18 Jahre nach Gründung. Preiserhöhungen waren hier nicht das einzige Instrument. Auch Stellenstreichungen gehörten dazu. Neben weiterem Wachstum ist aber zweifellos ein zentraler Weg, die eigene Preissetzungsmacht stärker einzusetzen. Das gesonderte Hörbuchangebot ist nur ein Aspekt, der die höheren Preise begründen soll. Auch die Funktionalität der App mit immer neuen Features soll die Leute beim Marktführer halten.

Für Neukunden ist Spotify hierzulande nun merklich teurer als die Konkurrenz. Vom Reiz des monatlich kostenfreien Hörbuchkontingents versprechen sich die Schweden im großen Buchmarkt Deutschland offenkundig einiges. Das Basic-Angebot könnte allerdings auch nur der Anfang einer breiteren Ausdifferenzierung der Abo-Modelle sein. Das Super-Fan-Abo steht bekanntlich schon in den Startlöchern.