
Nach schweren Regenfällen und Sturzfluten in Pakistan und Indien ist die Zahl der Toten auf mehr als 365 Menschen gestiegen. Vielerorts werden noch Menschen vermisst, nachdem in der Himalaya-Region ganze Ortschaften überschwemmt wurden.
In Pakistan sind im Distrikt Buner in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwamehr mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungsarbeiten und die Räumung blockierter Straßen dauerten an, teilten die Behörden am Samstag mit. Rettungskräfte bemühen sich demnach weiterhin, Lebende zu finden und Leichen aus Trümmern und Schlamm zu bergen. Die heftigen Regenfälle sollen bis zum 21. August anhalten.
Die bislang schwerste Phase der diesjährigen Monsunzeit verursachte Wolkenbrüche, Sturzfluten, Blitzeinschläge, Erdrutsche. Gebäude stürzten ein. Davon betroffen waren auch einzelne angrenzende Regionen Indiens und Nepals.
In dem von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs läuft der Rettungseinsatz ebenfalls weiter. Die Zahl der Toten lag Behörden zufolge bei 65. 200 Menschen wurden verletzt, viele davon schwer. Im großen, unübersichtlichen Gebiet rund um das Dorf Chositi im Distrikt Kishtwar befürchteten Einsatzkräfte weitere Opfer. Als vermisst gelten noch 33 Menschen.
Der Ort ist ein Zwischenstopp auf einer beliebten Route zu einem hinduistischen Schrein. Berichten zufolge spülte die Flut am Donnerstag provisorische Zeltküchen weg, als Pilger gerade beim Essen waren.
Tote bei Überflutungen gab es auch im pakistanisch kontrollierten Teil Kaschmirs und der an Indien und China grenzenden Region Gilgit-Baltistan.
Rettungshubschrauber stürzt ab
Im in Pakistan besonders betroffenen Gebiet nordöstlich der Provinzhauptstadt Peschawar kam es zu weitreichenden Schäden an Infrastruktur und Ernten. In der Region Shangla weiter nördlich starben 34 Menschen durch den Einsturz eines Daches infolge des Starkregens, wie Provinzchef Shahab Ali Shah sagte. Es würden medizinische Lager eingerichtet und obdachlos gewordene Familien mit warmen Mahlzeiten versorgt.
„Unsere Herzen sind bei den Familien, die Angehörige verloren haben, bei den Verletzten und bei den vielen, deren Häuser und Lebensgrundlagen weggeschwemmt wurden“, erklärte Pakistans Außenminister und stellvertretender Ministerpräsident Ishaq Dar. Das schlechte Wetter und die Abgeschiedenheit des Katastrophengebiets erschweren die Rettungsarbeiten. Am Freitag war bereits ein Rettungshubschrauber wetterbedingt abgestürzt, dabei kamen die fünf Besatzungsmitglieder ums Leben.