DFB-Pokal, 1. Runde: Bielefeld wirft Bremen aus dem Pokal, Union und Leverkusen weiter

Arminia Bielefeld – Werder Bremen 1:0 (0:0)

Arminia Bielefeld hat erneut für eine Überraschung gesorgt und den Bundesligisten Werder Bremen
mit 1:0 (0:0) besiegt. Die Zweitligisten spielten nach einer Gelb-Roten
Karte für den Bremer Leonardo Bittencourt (54.) lange in Überzahl. Den
entscheidenden Treffer erzielte der eingewechselte Isaiah Young in der
Nachspielzeit (90.+3). Durch das späte Tor zog Bielefeld in die zweite
Runde des DFB-Pokals ein. 

Für Bielefeld war es bereits der dritte
Pokalerfolg gegen Bremen. In der vergangenen Saison hatten die
Ostwestfalen den Bundesligisten noch als Drittligist im Viertelfinale
mit 2:1 aus dem Wettbewerb geworfen und zogen später ins Endspiel ein.
Bereits 2015 war für Werder im Achtelfinale auf der Bielefelder Alm
Schluss. 

Beide Mannschaften starteten vor 26.247 Zuschauern in
der ausverkauften Bielefelder Alm mit hohem Tempo in die Partie. Die
erste große Chance gehörte den Gästen: Marco Grüll verpasste nach einem
Zuspiel von Justin Njinmah nur knapp das Tor, sein Schuss aus spitzem
Winkel strich an der langen Ecke vorbei (14.). Werder hielt das Tempo
hoch, doch auch Felix Agu vergab eine gute Möglichkeit, als er eine
Hereingabe von Patrice Covic über das Tor setzte (33.). 

Für die
Bielefelder ergab sich die beste Gelegenheit aus einem Freistoß, den
Stefano Russo über das Tor schoss (39.). Nach der Pause wurde das Spiel
intensiver. Leonardo Bittencourt sah nach Fouls an Sam Schreck (52.) und
Marvin Mehlem (54.) die Gelb-Rote Karte. Kurz darauf verfehlte Julian
Kania mit einem Schuss aus über 40 Metern knapp das Ziel (55.) und
scheiterte wenig später per Hacke an Werder-Torwart Michael Zetterer
(57.). Der Druck der Gastgeber nahm weiter zu. In der Nachspielzeit
erzielte Young nach einem Konter über die rechte Seite schließlich das
entscheidende 1:0.
„Die Alm brennt. Unfassbar, was hier wieder los ist“, sagte
Mittelfeldspieler Sam Schreck im ZDF über den Erfolg seines Teams.

FC Gütersloh – Union Berlin 0:5 (0:3)

Union Berlin hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 5:0 (3:0) beim Regionalligisten FC Gütersloh durchgesetzt. Damit zieht der Verein zum zehnten Mal in Folge in die zweite Runde ein.

Vor fast 9.500 Zuschauern im ausverkauften Ohlendorf-Stadion gingen die Berliner früh in Führung: Robert Skov traf per Freistoß (19. Minute), die Innenverteidiger Leopold Querfeld (34.) und Danilho Doekhi (43.) jeweils nach Ecken. Zum Ende hin trafen noch Andrei Ilic (78.) und Woo-Yeong Jeong (90.+4).

Die Gütersloher gaben sich trotz des deutlichen Pausenrückstands nicht auf. Luis Frieling hatte in der 55. Minute die größte Chance. Er scheiterte jedoch an Union-Torhüter Matheo Raab, der kurz zuvor für den angeschlagenen Frederik Rönnow eingewechselt worden war.

Trotz der vielen Tore mangelte es der Berliner Offensive erneut an Durchschlagskraft. Dabei standen mit den Neuzugängen Oliver Burke, Ilyas Ansah und Andrei Ilic drei Stürmer in der Startelf. Trotzdem dürfte dieser Erfolg ein Stimmungsaufheller für Union Berlin sein, denn zuletzt präsentierte sich die Mannschaft von Steffen Baumgart eher schwach und verlor vier Testspiele gegen teils unterklassige Gegner.

1. FC Saarbrücken – 1. FC Magdeburg 1:3 (0:2)

Der Fußball-Zweitligist 1. FC Magdeburg ist durch ein 3:1 (2:0) gegen den 1. FC Saarbrücken in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Dem Team von Trainer Markus Fiedler gelang damit ein erfolgreicher Pokalauftakt.

Schon vor der Halbzeitpause gingen die Magdeburger durch die Tore von Martijn Kaars (43.) und dem erst in der Vorwoche verpflichteten Rayan Ghrieb (45.+2) in Führung. In der zweiten Hälfte sorgte dann das zweite Tor von Ghrieb (59.) für die vorzeitige Entscheidung. Im ausverkauften Ludwigsparkstadion erzielte Tim Civeja (67.) für das Team aus Saarbrücken das 1:3, indem er einen Abwehrfehler von Jean Hugonet nutzte.

Zunächst startete Saarbrücken mutig und forderte den Zweitligisten häufig offensiv heraus. Florian Pick (33.) hatte dabei die bis dahin beste Torchance, traf aber nur das Außennetz. Im zweiten Durchgang wurde ein Versuch von Calogero Rizzuto (76.) aus guter Position abgeblockt. Der Drittligist erhöhte zwar den Druck, nutzte seine Chancen jedoch nicht.

SG Sonnenhof Großaspach – Bayer Leverkusen 0:4 (0:1)

In einem Spiel mit 45 Minuten Gewitter-Unterbrechung hat sich Bayer Leverkusen mit 4:0 (1:0) souverän gegen Regionalligist Sonnenhof Großaspach durchgesetzt. Damit zog Bayer in die zweite Runde des DFB-Pokals ein und bescherte Erik ten Hag ein gelungenes Debüt als Trainer.

Bevor es zu den ersten Treffern kam, schickte Schiedsrichter Michael Bacher beide Teams beim Stand von 0:0 zunächst wieder in die Kabinen. Die Partie wurde erst nach rund 40 Minuten Pause fortgesetzt, nachdem Helfer versucht hatten, die durch das Gewitter und den Hagel entstandenen Pfützen vom Platz zu beseitigen. Als es weiterging, brachte Patrik Schick Leverkusen in der 32. Minute in Führung. Arthur Augusto erhöhte nach der Halbzeitpause auf 2:0 (74.). Christian Kofane (84.) und Alejandro Grimaldo per Elfmeter (87.) stellten den 4:0-Endstand her.

Die Gegner aus der 8.000-Einwohner-Gemeinde in Baden-Württemberg verteidigten engagiert und setzten mit Chancen wie der von Fabian Eisele (23.) einzelne Akzente, gerieten jedoch in Rückstand, als Schick eine Flanke von Amine Adli verwertete. Torwart Maximilian Reule verhinderte kurz vor der Pause aber einen höheren Rückstand, als er einen Kopfball von Quansah stark parierte (42.). Am Ende beendete der Regionalligist die Partie nur mit acht Feldspielern, nachdem Kapitän Volkan Celiktas Gelb-Rot (67.) und Mert Tasdelen Rot (82.) gesehen hatten.

Für ten Hag war es das erste Pflichtspiel als Bayer-Coach. Der Niederländer, zuvor bei Ajax Amsterdam und Manchester United tätig, hatte erst vor Kurzem die Nachfolge von Meistertrainer Xabi Alonso angetreten. ten Hag stand daraufhin beim Double-Sieger von 2024 vor einem großen Umbruch: Etliche Leistungsträger, darunter die deutschen Nationalspieler Florian Wirtz und Jonathan Tah, hatten den Verein in der laufenden Transferperiode verlassen.