
Arbeitsvolumen geht zurück
So wenige neue Jobs wie seit Corona nicht – Zuwachs kaum messbar
15.08.2025, 11:09 Uhr
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Die wirtschaftliche Lage macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Unternehmen schaffen in der Summe praktisch keine neuen Stellen. Besonders in einem Bereich ist ein Abwärtstrend zu erkennen.
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt entstehen kaum noch zusätzliche Jobs. Im zweiten Quartal dieses Jahres waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur noch rund 10.000 Menschen mehr erwerbstätig als ein Jahr zuvor. Das ist prozentual kaum messbar und der schwächste Zuwachs seit dem Job-Boom im Sommer 2022, als zusätzlich 679.000 Menschen nach der Corona-Krise eine neue Tätigkeit gefunden hatten.
Auch im Vergleich zum Startquartal dieses Jahres blieb die Erwerbstätigenzahl von April bis Juni mit rund 46,0 Millionen nahezu unverändert. Saisonbereinigt kamen nur rund 7000 zusätzliche Erwerbstätige dazu.
Alle zusammen leisteten in den drei Monaten rund 14,4 Milliarden Arbeitsstunden. Das waren 0,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Um genau diesen Wert ging auch die durchschnittliche Arbeitsleistung pro Beschäftigtem auf 315,4 Stunden zurück, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung berechnet hat.
Dabei gibt es unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Dienstleistungsbereichen. Die Beschäftigtenzahl im Bereich öffentliche Dienstleister, Gesundheit, Erziehung setzt einen langjährigen Aufwärtstrend fort (1,9 Prozent). Auch im Bereich der sonstigen Dienstleistungen, unter anderem bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen gibt es ein Plus zu verzeichnen (1,8 Prozent).
Dem gegenüber steht der Bereich Information und Kommunikation, in dem die Zahl der Erwerbstätigen um 4000 Personen sank. Hier war im Sommer 2024 der fast neun Jahre und über die Corona-Krise hinweg anhaltende Beschäftigungsaufbau zu Ende gegangen. Im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe sank die Anzahl um 38 000 (minus 0,4 Prozent).
Auch in der Industrie und im Baugewerbe gingen erneut Jobs verloren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es 141.000 weniger Erwerbstätige im produzierenden Gewerbe (minus 1,7 Prozent) und 21.000 weniger am Bau (minus 0,8 Prozent).