Espresso Tonic – Basic-Rezept & mit Brombeer-Twist · Eat this!

Ich habe mich ja schon gefragt, wer bitte auf die Idee kommt, Kaffee und Tonic Water zusammenzukippen und das Ganze direkt als überdrehten Social-Media-Trend abgetan. Aber ganz ehrlich: Espresso Tonic ist mein Sommerdrink des Jahres! Und ich zeige dir, wie man ihn ganz einfach mixt.

Um ganz ehrlich zu sein, bin ich zwar Kaffee-Genießer, mit der beinahe schon snobistischen Haltung mancher Third-Wave-Kaffee-Nerds habe ich aber wenig am Hut. Ich kann auch mal einen Humpen schwarzen Kaffee aus einer x-beliebigen Kaffeemaschine trinken und bin zufrieden.

Trotzdem bin ich bei Kaffee-Trends immer skeptisch. Schwarz ohne alles, Cappuccino mit Barista-Hafermilch oder mal einen Iced Latte macchiato – das sind meine Kaffeegetränke: verlässlich, vergleichbar und zu jeder Gelegenheit passend … wie alle Dinge sein sollten.

Die Idee, Kaffee mit Tonic Water zu mixen, habe ich deshalb sofort stumpf abgetan. Einfach zu krass, kann nur so ein bekloppter TikTok-Trend sein. Damit lag ich falsch. Der Espresso Tonic wurde wohl schon 2007 in Norwegen erfunden. Und zwar – vielleicht leicht verkatert, was die wilde Mischung zumindest ein bisschen erklären würde – nach einer Belegschaftsparty eines Osloer Cafés.

Espresso Tonic

Bekannt wurde das Getränk danach vor allem über das Café Koppi Roasters in Schweden. Der Hype ist aber gefühlt erst in den vergangenen Jahren so richtig im Mainstream eingeschlagen – und trotzdem habe ich bis jetzt gebraucht, ihn selbst zu probieren. Und was soll ich sagen: Ja, Espresso Tonic schmeckt tatsächlich. Super sogar! Vor allem bei Außentemperaturen jenseits der 25 °C. 💦

Im Nachhinein eigentlich logisch: Kaffee und Tonic Water teilen sich schließlich ein grobes Geschmacksprofil – leicht bitter, leicht sauer. Das Tonic Water bringt dann noch eine leichte Süße und Frische, der Kaffee eben das typische Aroma.

Außerdem ist Espresso Tonic ein wunderbar einfaches Kaffeegetränk. Du musst keinen Baristakurs belegen, um den perfekten Milchschaum in wilden Formen auf die Cappuccino-Tasse zu zaubern. Alles, was du fürs Basic-Rezept brauchst, ist Tonic Water, Espresso (oder starken Kaffee – dazu gleich mehr) und Eiswürfel.

Espresso Tonic

Wie man einen richtig guten Espresso Tonic zubereitet

Wie häufig kommt es bei so einfachen Rezepten ein bisschen auf die Details, oder vielmehr die Zutaten an.

  • Der „richtige“ Kaffee: Für Espresso Tonic wird oft ein fruchtiger Kaffee anstatt eines dunklen, schokoladigen empfohlen, da die frischen Noten besser mit dem Tonic harmonieren. Wir stehen allerdings auf letztere Sorten und finden, dass auch ein paar Schokoladennoten absolut passen. Der Deliver von unserem Freund Heiko Blocher von Schwarzmahler in Stuttgart schmeckt zum Beispiel top.
  • Das richtige Tonic Water: Auch das ist mehr oder weniger Geschmackssache. Da wir es ohnehin gerne weniger süß haben und auf den zusätzlichen Zuckersirup verzichten möchten, der in einigen Rezepten vorkommt, funktioniert das profane, etwas süßere Tonic Water von Schweppes (keine Werbung) 1A.
  • Das richtige Mischungsverhältnis: Das „Originalrezept“ von Koppi Roasters verlangt einen doppelten Shot Espresso, also etwa 50–60 ml und etwa 120–150 ml Tonic Water. Ich mag den Drink etwas leichter, nehme nur einen einfachen Espresso und bin bei einem 1:5-Mischungsverhältnis gelandet – also 30 ml Kaffee auf 150 ml Tonic Water.
  • Die richtige Zubereitung: Ein großer Eiswürfel (oder mehrere kleine) kommt in ein 250-ml-Glas und wird mit Tonic Water aus dem Kühlschrank übergossen. Das kann nun weiter herunterkühlen, während der Kaffee gezogen wird. Den Espresso anschließend vorsichtig ins Glas gießen – so „schwebt“ er auf dem Tonic Water und gibt eine schöne Zweischicht-Optik. Zum Trinken wird dann gerührt.
  • Braucht es eine Siebträgermaschine? Nein, ein ordentlich starker Kaffee aus der guten alten Herdkanne oder aus der Aeropress funktioniert auch. Und natürlich auch ein Cold Brew, wird ja ohnehin wieder kalt, das Gesöff. Ein Rezept für den Cold Brew Coffee gibt’s auch in unserem Buch Vegan frühstücken kann jeder.

Bonus: Brombeer Espresso Tonic

Häufig wird Espresso Tonic mit einem Stück Zitronen- oder Grapefruitschale garniert und aromatisiert. Mir persönlich ist das aber etwas zu zitruslastig. Da im Garten gerade die Brombeeren fast schon überreif wurden, haben wir damit kurzerhand einen schnellen und einfachen Sirup gekocht und einen Brombeer Espresso Tonic gemixt. Der süßsaure Sirup und das Waldbeer-Aroma schmecken super zum Kaffee-Tonic.


Für das Basic Rezept

  • Eiswürfel 1 großer oder das Glas mit kleineren füllen
  • 150 ml Tonic Water
  • 30 ml Espresso oder starker Kaffee

Für den Brombeer-Espresso-Tonic

  • 40 g Brombeeren
  • 1 EL Zucker ca. 12 g
  • 20 ml Wasser

Espresso Tonic Basic Rezept

  • Eiswürfel in ein 250-ml-Glas geben, mit Tonic Water auffüllen.

    Eiswürfel, 150 ml Tonic Water

  • Espresso bzw. Kaffee in der Siebträgermaschine, Herdkanne oder AeroPress zubereiten.

    30 ml Espresso

  • Espresso langsam auf das Tonic Water geben, sodass er oben auf dem Drink „schwebt“.

    30 ml Espresso

  • Vor dem Trinken gut umrühren.

Brombeer-Espresso-Tonic

  • Für den Sirup Brombeeren, Zucker und Wasser in einen kleinen Topf geben und aufkochen.

    40 g Brombeeren, 1 EL Zucker, 20 ml Wasser

  • Unter Rühren etwa 3 Minuten sanft köcheln lassen, dann durch ein kleines Sieb gießen. Die Beeren mit einem Löffel gut ausdrücken.

  • Für den Brombeer Espresso Tonic etwa 10 ml des Sirups über den Eiswürfel geben, ansonsten wie oben zubereiten. Der Sirup reicht für 2 Gläser.


Espresso Tonic

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.