
Die zweite Wanderung begann mit einer Bahnfahrt hoch nach Preda. Das kleine Dorf liegt auf rund 1800 m am Westportal des Albulatunnels. Von Preda aus wanderten wir bergauf an den Lai da Palpuogna. Der Palpuognasee ist ein Bergsee, der für sein glasklares Wasser und den umliegenden Lärchenwald bekannt ist.
Im heutigen Leitthema wurde der Frage nachgegangen, warum eine Pflanze genau dort wächst, wo sie wächst und nicht woanders. Nach einer wissenschaftlichen Theorie steht jede Pflanze an ihrem Standort in einem Spannungsfeld von drei unterschiedlich stark ausgeprägten Kräften: Competition, Stress-Tolerance und Disturbance (Ruderals).
Noch eine Langspornige Händelwurz (Gymnadenia conopsea).
Der Mittlere Wegerich (Plantago media) im Gegenlicht macht jeder Orchidee Konkurrenz
Nach derUmrundung des Sees wanderten wir dem Bahnlehrpfad der Rhätischen Bahn entlang zurück nach Bergün.
Am nächsten Tag fuhren wir zur Seilbahnstation Darlux und wanderten ins Tal Tesch. Blick zurück auf den Piz Ela, 3340 m, der höchste Gipfel aus Dolomitgestein auf Schweizer Boden.
im Val Tesch
Zweiblättrige Waldhyazinthe, Platanthera bifolia
Schwefel-Anemone, Pulsatilla alpina subsp. apiifolia
Gelber Enzian, Gentiana lutea
und beim Abstieg noch einen verlorenen, gelben Frauenschuh, Cypripedium calceolus
Am Morgen des letzten Tages die Abschlusswanderung hinauf in das Heididorf Latsch. Schöner Blick auf den Piz Ela und das schmucke Dorf, dessen Häuser aber durch die Immobilienspekulation längst zu Ferienhäusern und -Wohnungen transformiert wurden und nicht mehr leben bzw. tot sind.
Dazu passend die Schwarze Teifelskralle, Phyteuma nigrum.