Büchnerpreis für Ursula Krechel: Migration und Exil im neuen Essay – Kultur

Seit bald einem halben Jahrhundert umkreist die Schriftstellerin Ursula Krechel die Themen Flucht und Exil. Jetzt bekommt sie für dieses gewaltige Werk den Georg-Büchner-Preis.

In Ursula Krechels jüngstem Buch, diese Woche erschienen, stehen außergewöhnlich kurze und plakative Sätze: „Emigranten leiden“, ist ein vollständiger. Ein anderer heißt: „Ein Nein zur Migration ist ein Ja zum Rassismus.“ Es ist eine politische Schrift und ein Seufzer des Entsetzens über die laufende Asylpolitik auch in Deutschland. Was allein schon bemerkenswert ist, weil bisher so wenig Profiliertes von den Intellektuellen des Landes zu hören war, gegen die populistische Behauptung, der Frieden im Innern sei nur zu gewährleisten, wenn man möglichst viele Migranten abschreckt, ausweist, abschiebt.