
Der Führende der Sprintwertung bei der Tour de France, Jasper Philipsen, muss nach einem schweren Sturz das Radrennen in Frankreich aufgeben. Zwei Tage nach seinem Sieg auf der Auftaktetappe kam der Belgier bei einer Zwischensprintwertung rund 59 Kilometer vor dem Ziel in Dunkerque schwer zu Fall.
Im Kampf um das Grüne Trikot für den besten Sprinter hatte der Belgier Laurenz Rex den Fahrer Bryan Coquard aus der Balance gebracht, der wiederum mit Philipsen kollidierte. Der Belgier fiel bei hohem Tempo auf die rechte Schulter. Sein gesamtes Trikot war zerrissen, und zahlreiche Abschürfungen waren zu sehen.
Philipsen wurde anschließend minutenlang am Straßenrand vom Tour-Arzt behandelt. Für den zehnmaligen Tour-Etappengewinner ging es aber nicht mehr weiter. Der Träger des Sprint-Trikots kam danach direkt ins Krankenhaus. Philipsen ist bereits der dritte Ausfall bei der 112. Auflage der Tour de France. Zuvor hatten am Samstag der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna aus Italien und der Schweizer Stefan Bissegger aufgeben müssen.
Zwei Deutsche unter den Top 10
Vor dem Ziel kam es dann aber auch noch zu weiteren Stürzen: Unter anderem kam der Olympiasieger Remco Evenepoel zu Fall. Während er wohl glimpflich davonkam, erwischte es seinen belgischen Landsmann Jordi Meeus, den Topsprinter des Red-Bull-Teams, wohl schwerer.
Sieger der 178,3 Kilometer langen Flachetappe war der belgische Europameister Tim Merlier. Der deutsche Sprinter Phil Bauhaus wurde Dritter. Pascal Ackermann aus der Pfalz wurde Neunter.
„Ich habe Philipsen auf der Straße liegen sehen und schon mitbekommen, dass er was an der Schulter hat“, sagte Bauhaus zum Sturz seines Sprint-Rivalen. Er konnte sich aber auch über seinen starken Auftritt freuen: „Platz drei ist ein Super-Ergebnis für mich, ich hoffe, es geht so weiter“, sagte der 30-Jährige in der ARD.
Am vierten Tag wartet auf die Radprofis ein anspruchsvolles Finale. Auf der hügeligen 174,2 Kilometer langen Etappe von Amiens nach Rouen gibt es je zwei Anstiege der dritten und vierten Kategorie. Fünf Kilometer vor dem Ziel erwartet die Radfahrer dann eine Rampe mit bis zu 16 Prozent Steigung. Hier dürfte es zu einem Duell der Favoriten um das Gelbe Trikot kommen.