
Es begann peinlich bis stürmisch. „Ich liebe dich, lebendiges Mädchen. Das werde ich dir sehr bald mit meinem Körper, meinen Lippen und meinen Augen beweisen“, schrieb Jeff Bezos der Fernsehjournalistin Lauren Sánchez im Frühjahr 2018 und schickte zur Einstimmung ein paar Nacktfotos mit. Einige Monate später wurde die Romanze öffentlich, als der „National Enquirer“ angeblich nach einem fehlgeschlagenen Erpressungsversuch aus den Chats des Amazon-Gründers zitierte. Der Skandal an mehreren Fronten war garantiert.
Bezos, mit einem Vermögen von etwa 220 Milliarden Dollar nach Elon Musk und Mark Zuckerberg der drittreichste Mensch der Welt, war damals noch mit der Unternehmerin und Autorin MacKenzie Scott verheiratet. Auch Sánchez war vergeben. Mit ihrem Mann, dem Medienmanager Patrick Whitesell, sowie den gemeinsamen Kindern Evan und Ella und ihrem Sohn Nikko aus einer früheren Beziehung teilten sie sich Villen auf Mercer Island (Washington) und in Beverly Hills.
Sie konnte ihren Ruf retten
Um nicht länger als doppelte Ehebrecherin dazustehen, musste es schnell gehen. Per Tweet gab Bezos Anfang Januar 2019 die Trennung von Scott bekannt und verwies auf eine „längere Phase der Neuorientierung“. Sánchez und Whitesell ließen derweil durch die kalifornische Prominentenanwältin Laura Wasser einen Scheidungsvertrag aufsetzen. „Patrick und Lauren haben in den vergangenen Jahren immer wieder Beziehungspausen eingelegt. Patrick wusste, dass sich Lauren mit Bezos trifft“, federte eine Vertraute die Trennung in „People“ ab.
Wie die Gästeliste für Sánchez’ Hochzeit mit Bezos zeigt, konnte sie ihren Ruf retten. Zu der Trauung, die nun in Venedig geplant ist, haben sich Dutzende Prominente, unter ihnen Leonardo DiCaprio, Kim Kardashian, Mick Jagger und die First Daughter Ivanka Trump angesagt. Viele Gäste kennt Sánchez aus ihrer Zeit in Los Angeles, wo sie jahrelang zu den bekanntesten Fernsehgesichtern zählte. Ende der Neunzigerjahre begann das frühere Model Sendungen wie „Good Day LA“ und „News at Ten“ zu moderieren und versuchte sich bei „Extra“ als Klatschreporterin.
Nach ihrem 40. Geburtstag ließ sich Sánchez als Pilotin ausbilden und gründete später Black Ops Aviation, ein Unternehmen für Filmaufnahmen aus Hubschrauber oder Flugzeug. Die Tochter eines Luftfahrtunternehmers aus Albuquerque in New Mexico, wo auch Bezos geboren wurde, gilt als ehrgeizig und abenteuerlustig. Vor zwei Monaten bestieg die Fünfundfünfzigjährige eine Raumkapsel von Blue Origin, einem Unternehmen ihres Verlobten, um als Mitglied der ersten rein weiblichen Crew ins All zu fliegen.
Mit Bezos, der ihr im Frühjahr 2023 mit einem 20 Karat schweren Diamanten einen Heiratsantrag machte, pendelt sie zwischen Anwesen in Miami, Beverly Hills, Manhattan, Washington und Texas und engagiert sich für die Umweltorganisation Bezos Earth Fund.
Lauren Sánchez sorgt auch mit ihrem Aussehen für Schlagzeilen. Neben mit Spritze und Skalpell modellierten Brüsten, Lippen und Wangen fällt die nächste Mrs. Bezos auf roten Teppichen immer wieder durch freizügige Outfits auf. Der mit Spitze benähte weiße Büstenhalter, den sie zur Amtseinführung von Präsident Donald Trump im Januar zur Schau stellte, provozierte die konservative Moderatorin Megyn Kelly zu der Äußerung, Sánchez ziehe sich an wie eine Prostituierte.
Bezos scheint der Look dagegen zu gefallen. An Bord seiner 500 Millionen Dollar teuren Yacht Koru, die angeblich seit einigen Tagen auf dem Weg nach Venedig ist, lässt der Technologiemilliardär auch die Paparazzi regelmäßig an den knappen Bikinis seiner Verlobten teilhaben – zumindest aus der Ferne.