Künstliche Intelligenz: Schauspielgewerkschaft und Netflix vereinbaren Regeln für KI-Einsatz

Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und der Streaming-Anbieter Netflix haben erstmals verbindliche Vereinbarungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Synchron- und Filmproduktion getroffen. Laut Mitteilung der Schauspielgewerkschaft sollen die Verträge sicherstellen, dass
KI-Technologien nur unter Beachtung des Urheber- und
Persönlichkeitsrechts eingesetzt werden.

Die Verträge regeln demnach technisch derzeit mögliche KI-Einsätze, in denen Darbietungen verändert werden. Ebenfalls sollen die Fälle geregelt
sein, wenn Stimmen oder das Aussehen von Schauspielerinnen und Schauspielern nachgebildet oder synthetische Figuren generiert werden.

„Diese verbindlichen KI-Vereinbarungen stellen sicher, dass betroffene Schauspielerinnen und Schauspieler dieser Verwendung von KI nur durch eine gesonderte, ausdrückliche und schriftliche Erklärung zustimmen können“, teilte der Bundesverband mit. 

BFFS-Justiziar Bernhard F. Störkmann sprach von einem „wichtigen Zeichen“, dass „der Umgang mit KI unter Achtung von gesetzlichen Regelungen und
Persönlichkeitsrechten kein nebulöses Schreckgespenst bleiben muss“.

Bereits im Februar hatten die Gewerkschaft ver.di, der Bundesverband Schauspiel und die Produktionsallianz mitgeteilt, sich auf Bedingungen zum Einsatz generativer KI
in Filmproduktionen geeinigt zu haben. Die Produktionsallianz ist die
unabhängige Interessenvertretung der deutschen Produzentinnen und Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Medien mit rund 375 Mitgliedern.

BFFS steht für Bühne, Film, Fernsehen, Sprache. Eigenen Angaben zufolge ist der BFFS als Verband und Gewerkschaft mit mehr als 4.300 Schauspielerinnen und Schauspielern die größte nationale Schauspielorganisation und mitgliederstärkste Berufsvertretung der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft.

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