Kompanys unnötiges Risiko legt dringenden Handlungsbedarf des FC Bayern offen

Es wird sich erst nach dem Achtelfinale gegen Flamengo und möglichen weiteren K.o.-Runden bei dieser Klub-WM abschließend klären lassen, ob der zweite Platz in der Gruppe nun gut war für den FC Bayern oder nicht. Klar ist: Trainer Vincent Kompany ist mit seiner Aufstellung beim 0:1 gegen Benfica Lissabon ein Risiko eingegangen, das sein Team letztlich den Gruppensieg gekostet hat. Und damit den vermeintlich leichteren Weg ins Finale am 13. Juli.

Sieben Wechsel im Vergleich zum 2:1 gegen die Boca Juniors – das war zu viel für diese Mannschaft, die in der ersten Halbzeit ohne Esprit und Intensität agierte, wie Thomas Müller treffend anmerkte. Kompanys Plan, durch viele neue Spieler wie Tom Bischof, João Palhinha oder Leroy Sané „Energie“ ins Spiel zu bringen, ging komplett schief.

Nach den nötigen personellen Korrekturen zur Halbzeit fehlte Bayern die Coolness im Abschluss. Das Fazit nach der Vorrunde fällt daher gemischt aus. Auch wenn es die Führungsspieler Müller, Manuel Neuer und Joshua Kimmich im Anschluss an die Partie nicht aussprechen wollten: Der Kader der Münchner ist qualitativ insgesamt zu schwach besetzt für die höchsten Ansprüche, 13, 14 starke Spieler reichen nicht aus.

Dringender Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt

Daher müssten die Sportbosse Max Eberl und Christoph Freund eigentlich dringend auf dem Transfermarkt reagieren und mehr Klasse einkaufen. Doch das kostet Geld.

Bislang hat Bayern bei der Klub-WM etwa 40 Millionen Euro sicher, es sollten – so die interne Ansicht – schon noch einige Millionen mehr sein. Der Gewinner erhält schließlich über 100 Millionen Euro. Etwa zwei Millionen hat die Niederlage gegen Benfica gekostet. Und der Preis könnte sogar deutlich höher sein, wenn Bayern im Achtelfinale gegen Flamengo oder im Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain ausscheiden würde. Auch Kompany müsste sich dann Fragen gefallen lassen.