Architektur in Albanien: Die Skyline hat noch Luft nach oben

In Tirana wird Europas Zukunft gebaut, findet der albanische Ministerpräsident. Andere sehen in dessen Wolkenkratzerfantasien ästhetisch angenehme Geldwäsche. Ein Besuch

Tirana Albanien Skanderbeg Square
Das können Sie hier jetzt nicht sehen, aber der Skanderbeg-Platz in Tirana wölbt sich nahezu unmerklich zu einer superflachen Pyramide.
© Artur Widak/​imago images

Edi Rama ist ein Mensch, der keine Menge durchschreiten kann, ohne Hände zu schütteln oder eine Schulter zu berühren oder ein freundliches Wort, ein einladendes Lächeln zu verschenken. Er hat einen grauen, gepflegten Vollbart und kurze, graue Haare, ist fast immer schwarz gekleidet und außerdem groß gewachsen, immerhin war er einmal Mitglied der albanischen Basketballnationalmannschaft.

Die Menge teilt sich vor ihm und schließt sich wieder hinter ihm, wie er sich so durch den Innenhof seines Amtssitzes als albanischer Ministerpräsident in Tirana schiebt, eines Gebäudes aus der faschistischen Ära, als Italien Ende der 1930er-Jahre für kurze Zeit das Land besetzt hatte.