Klub-WM: Hitzeschlacht – Benfica kocht die Bayern ab

Stand: 24.06.2025 23:02 Uhr

Der FC Bayern München hat bei der Klub-WM die erste Pleite kassiert: Bei extremer Hitze reichte die Steigerung nach der Pause gegen Benfica Lissabon nicht aus.

Die Portugiesen gewannen am Dienstag (24.06.2025) durch den Treffer des Norwegers Andreas Schjelderup in der 13. Minute mit 1:0, Benfica ist dadurch Sieger der Gruppe C, die Münchener sind trotzdem weiter.

Lauter Promis auf der Bayern-Bank

Ausgesprochen prominent besetzt war bei den Bayern vor allem die Auswechselbank. Nachdem das Weiterkommen bereits klar war, hatte sich Vincent Kompany für die große Rotation entschieden: Unter anderen saßen Harry Kane, Joshua Kimmich, Michael Olise, Jamal Musiala, Leon Goretzka, Jonathan Tah und Kingsley Coman draußen.

Die Startelf bestand allerdings auch nicht gerade aus Novizen, vielleicht mit Ausnahme von Hoffenheim-Neuzugang Tom Bischof, der auf der Zahner-Position zwischen den Außenstürmern Leroy Sané, Serge Gnabry und der zentralen Spitze Thomas Müller begann.

Niemand stört Schjelderup beim Torschuss

Ob es letztlich die vielen Änderungen waren, die bereits erreichte K.o.-Runde oder die extremen Temperaturen rumd um die 40-Grad-Marke in Charlotte (North Carolina) – die Bayern kamen absolut nicht in die Gänge. Sehr behäbig lief das Spiel nach vorne, ohne Tempo, ohne Dynamik, ohne Ideen. Auch defensiv wirkte der deutsche Rekordmeister lethargisch, gedanklich ausgesprochen langsam.

Beim 0:1 schliefen vor allem Raphael Guerreiro und Sacha Boey, als Altstar Angel Dí Maria – der kurz zuvor noch an Manuel Neuer gescheitert war – seinen Kollegen Fredrik Aursnes in die Spur brachte. Der spielte nach einem Solo über rechts überlegt in den Rückraum zu Andreas Schjelderup, der komplett unbehelligt einschieben konnte.

Zwei Halbchancen zum Ende der ersten Hälfte

Auch danach blieb Benfica griffiger, aggressiver und gefährlicher. Die Münchener hatten erst kurz vor dem Seotenwechsel zwei nennenswerte Offensivaktionen: Erst schoss Sané nach Klasse-Vorarbeit von Gnabry weit über das Tor, dann konnte Müller eine gute Sané-Flanke nicht kontrollieren. So gingen die Bayern in die Pause, ohne einen einzigen Ball auf das Tor von Anatoliy Trubin gebracht zu haben.

Darauf reagierte Kompany. Von den Reservisten, die die erste Hälfte in der klimatisierten Kabine verfolgt hatten, sollten ab der 46. Minute Kane, Kimmich und Olise bei der Aufarbeitung der zahlreichen Defizite mitwirken. Und sofort war ein anderer Zug drin.

Plötzlich Chancen im Minutentakt

Sané hätte nach einem genialen Zuspiel in die Tiefe den Ausgleich erzielen müssen (50.), schoss aber überhastet den ukrainischen Keeper an. Auch Müller brachte kurz danach aus bester Position nur eine Rückgabe zustande, dann jagte Aleksandar Pavlovic den Ball nach der besten Bayern-Ballstaffette im ganzen Spiel weit über die Latte.

Auf der anderen Seite musste Neuer nach einem Stellungsfehler von Dayot Upamecano gegen Kerem Aktürkoğlu das 0:2 verhindern, ehe die Bayern erstmals jubelten. Kimmich hatte mit einem satten 18-Meter-Schuss zum vermeintlichen Ausgleich getroffen, doch weil Kane relativ sinnlos ins Abseits gelaufen war und die Sicht des Benfica-Keepers behinderte, fand das Tor keine Anerkennung.

Sané scheitert immer wieder

Die Bayern blieben danach am Drücker, lieferten bei den äußeren Bedingungen eine beeindruckende Energieleistung ab. Doch sie scheiterten an teilweise dilettantischen Abschlüssen: Pavlovic völlig frei vor dem Tor und gleich mehrfach Sané bekamen die Kugel aus allerbesten Positionen nicht an Trubin vorbei.