Schuldenschnitt und Geldspritze: Chip-Hersteller Wolfspeed will die Insolvenz


Schuldenschnitt und Geldspritze

Chip-Hersteller Wolfspeed will die Insolvenz

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Hohe Schulden und US-Zölle zwingen den Chiphersteller Wolfspeed in die Knie. Das Unternehmen geht in die Insolvenz. Eine Einigung mit den Gläubigern steht bereits. Die finale Zustimmung steht aber noch aus.

Der angeschlagene Chip-Hersteller Wolfspeed will im Rahmen eines Sanierungsplans in den USA Insolvenz beantragen. Die Vereinbarung mit den Gläubigern sehe unter anderem vor, die Schulden um 4,6 Milliarden Dollar oder knapp 70 Prozent zu reduzieren, teilte der Konzern mit. Gleichzeitig erhalte das US-Unternehmen eine Finanzspritze von 275 Millionen Dollar. Sofern alle Beteiligten dem Vorschlag zustimmten, solle das Insolvenzverfahren im dritten Quartal des laufenden Jahres abgeschlossen werden.

Wolfspeed
Wolfspeed ,70

Wolfspeed produziert unter anderem Leistungshalbleiter für Elektroautos. Gemeinsam mit dem deutschen Autozulieferer ZF Friedrichshafen wollte die US-Firma ein Werk im Saarland aufbauen. Das Werk sollte „die weltweit größte und modernste Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid“ werden, hatte Wolfspeed-Chef Gregg Lowe bei der Vorstellung der Pläne gesagt. Wolfspeed wollte rund 2,7 Milliarden Euro investieren, ZF 170 Millionen Euro. Für das Vorhaben war rund eine halbe Milliarde Euro staatlicher Förderung vorgesehen.

Die Kooperation sollte bei ZF die Umstellung auf E-Motoren ankurbeln. Wegen eines schwächelnden Elektroauto-Absatzes wurden die Pläne im vergangenen Jahr aber auf Eis gelegt. Bereits vor der Absage hatte sich ZF Friedrichshafen aus dem Projekt zurückgezogen. Das US-Zollchaos verschärfte die Krise, sodass Wolfspeed im Mai die Fortführung des Geschäfts infrage stellte.

Wolfspeed ist mit rund 6,5 Milliarden US-Dollar verschuldet, einschließlich eines im Mai 2026 fälligen „balloon payment“ von 575 Millionen Dollar an die Inhaber von Wandelanleihen. Das Unternehmen gab an, dass es zum 31. März über 1,3 Milliarden Dollar an Barmitteln verfügte.