
In der Nacht zu Sonntag hat die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. US-Präsident Donald Trump meldete die Bombardierung mehrerer iranischer Atomanlagen, die dadurch vollständig zerstört worden sein sollen. Zuvor war lange spekuliert worden, ob sich die USA in den Konflikt einmischen werden.
Seit über einer Woche greift Israel unter anderem Atomanlagen im Iran an, mehrere Militärführer und Atomwissenschaftler wurden getötet. Die israelische Regierung sprach von einem Präventivschlag, um das iranische Atomprogramm zu stoppen.
Alle Entwicklungen der kriegerischen Auseinandersetzung:
7:08 Uhr – Iranische Behörden: Keine erhöhten Strahlenwerte nach US-Angriffen
Nach den US-Angriffen auf wichtige Atomanlagen im Iran sind den dortigen Behörden zufolge keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden. Es seien „keine Anzeichen für eine Kontamination festgestellt“ worden, erklärte das der iranischen Atomenergiebehörde unterstellte Nationale Zentrum für das Nukleare Sicherheitssystem am Sonntag. Es bestehe daher „keine Gefahr“ für die rund um die Anlagen lebenden Menschen.
Auch jenseits des Persischen Golfs verlautete Entwarnung. „In Folge der US-Angriffe auf Irans Atomanlagen wurden keine radioaktiven Auswirkungen auf die Umwelt des Königreichs und der arabischen Golfstaaten entdeckt“, erklärte die saudiarabische Atomkommission im Onlinedienst X.
7:06 Uhr – Iran greift Israel erneut mit Raketen an
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Teheran mit einer neuen Angriffswelle gegen Israel reagiert. Insgesamt seien 30 Raketen auf Israel gefeuert worden, berichtete der iranische Staatssender am Samstagmorgen. In Tel Aviv waren nach Angaben von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP Sirenen zu hören. In Jerusalem waren Explosionen vernehmbar.
Zuvor hatte die israelische Armee eine neue Angriffswelle aus dem Iran angekündigt. Die israelische Luftwaffe arbeite daran, die Bedrohung zu beseitigen. Die Armee rief die israelischen Bürger auf, sich in Luftschutzräume zu begeben.
06:23 Uhr – Irans Außenminister droht nach US-Angriff mit Konsequenzen
Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben“, schrieb der Minister auf der Plattform X.
Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen vor, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.
06:15 Uhr – US-Medien: Bunkerbrecher-Bomben gegen zwei Atomanlagen eingesetzt
Bei dem Angriff auf die iranische Atomanlage in Natans hat das US-Militär übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch zwei bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Diese seien von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 abgeworfen worden, berichteten etwa die „New York Times“ und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung. Zudem sei Natans auch von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden.
Auf die unterirdische Atomanlage Fordo hätten sechs Tarnkappenbomber insgesamt ein Dutzend der größten bunkerbrechenden Bombe des US-Militärs abgeworfen, hieß es in den Berichten weiter. Die mehr als 13 Tonnen schweren Bomben vom Typ GBU-57 können Ziele angreifen, die sehr tief unter der Oberfläche liegen. Das dritte US-Angriffsziel in der Stadt Isfahan wurde demnach nur mit Marschflugkörpern angegriffen.
05:34 Uhr – Israel schließt nach US-Angriffen im Iran erneut seinen Luftraum
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat Israel wegen einer möglichen weiteren Eskalation seinen Luftraum erneut gesperrt. Die israelische Luftfahrtbehörde teilte mit, angesichts der aktuellen Entwicklungen werde es keine An- und Abflüge geben. Passagiere würden gebeten, sich bei den Fluggesellschaften zu informieren. Die Landübergänge nach Ägypten und Jordanien sollten aber wie gewohnt geöffnet sein, hieß es weiter.
04:40 Uhr – UN-Chef Guterres „zutiefst beunruhigt“
UN-Generalsekretär António Guterres ist über den US-Angriff auf Atomanlagen im Iran „zutiefst beunruhigt“ und warnt vor katastrophalen Folgen für die Welt. „In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden“, sagte Guterres in der Nacht zum Sonntag. Die Mitgliedsstaaten seien aufgefordert, die Lage zu deeskalieren und ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta und anderen Regeln des Völkerrechts nachzukommen. „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden.“
Guterres sagte weiter, er sei „zutiefst beunruhigt über den heutigen Einsatz von Gewalt durch die Vereinigten Staaten gegen den Iran“. Dies sei eine gefährliche Eskalation in einer Region, die bereits am Rande des Abgrunds stehe – und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit. „Es besteht ein wachsendes Risiko, dass dieser Konflikt schnell außer Kontrolle geraten könnte – mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, die Region und die Welt.“
04:00 Uhr – Trump meldet vollständige Zerstörung der Atomanlagen und droht dem Iran
Nach der Bombardierung durch das US-Militär sind Irans „entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung“ nach Angaben von Präsident Donald Trump komplett zerstört. Er drohte dem Iran bei einer Ansprache im Weißen Haus mit weiteren Angriffen, falls Teheran nicht einen Weg des Friedens einschlagen sollte. „Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision, Schnelligkeit und Geschick angreifen, die meisten von ihnen können in wenigen Minuten ausgeschaltet werden.“
03.54 Uhr – Netanjahu dankt Trump
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den US-Angriff auf iranische Atomanlagen als „mutige Entscheidung“ von historischer Tragweite gelobt. US-Präsident Donald Trump habe mit „großer Stärke“ gehandelt, um dem „gefährlichsten Regime die gefährlichsten Waffen der Welt“ zu verwehren, sagt Netanjahu. Dies sei ein Wendepunkt, der zu Frieden und Wohlstand im Nahen Osten führen könne. „Präsident Trump, ich danke Ihnen, das Volk Israel dankt Ihnen.“
03.08 Uhr – Trump spricht von „historischem Moment“
US-Präsident Donald Trump hat Teheran nach der Bombardierung iranischer Atomanlagen durch US-Kampfjets zu einer Beendigung des Krieges gegen Israel aufgerufen. „Dies ist ein historischer Moment für die Vereinigten Staaten von Amerika, Israel und die Welt“, erklärte Trump am Samstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Der Iran müsse „jetzt akzeptieren“, den Krieg gegen Israel „zu beenden“. Teheran hatte im Falle eines Eingreifens der USA in den Krieg mit Angriffen auf US-Streitkräfte im Nahen Osten gedroht.
02.56 Uhr – Verschärfte Sicherheitsbestimmungen in Israel
Israel hat nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran die Zivilschutz-Regeln für seine eigene Bevölkerung verschärft. Mit Billigung des Verteidigungsministers Israel Katz und nach einer Lageeinschätzung sei beschlossen worden, dass in allen Landesteilen nur noch essenzielle Aktivitäten erlaubt seien, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Die Öffentlichkeit müsse sich an Anweisungen des Heimatschutzes halten.
02:00 Uhr – USA greifen iranische Atomanlagen an
Die USA haben in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Das US-Militär habe einen „sehr erfolgreichen Angriff“ auf drei iranische Atomanlagen ausgeführt, erklärte US-Präsident Donald Trump am Samstag (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social. Nach den Angriffen müsse der Iran „jetzt zustimmen, diesen Krieg zu beenden“.
„Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf die drei iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan abgeschlossen“, erklärte Trump weiter. Auf die wichtige Urananreicherungsanlage Fordo sei „eine volle Ladung Bomben“ abgeworfen worden, führte er aus. Alle beteiligten US-Flugzeuge hätten den iranischen Luftraum sicher verlassen und seien auf dem Weg nach Hause, fügte er hinzu. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht.
00:50 Uhr – Huthis drohen mit neuen Angriffen auf US-Ziele
Die pro-iranischen Huthis im Jemen haben den USA im Fall einer Beteiligung am Krieg zwischen dem Iran und Israel mit der Fortsetzung ihrer Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer gedroht. Die Miliz werde „ihre Schiffe und Kriegsschiffe im Roten Meer ins Visier nehmen, wenn sich die Vereinigten Staaten auf einen Angriff und eine Aggression gegen den Iran mit dem israelischen Feind einlassen“, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree am Samstag in einer Video-Botschaft.
Samstag, 21. Juni
22:01 Uhr – Israel laut Insidern an USA: Könnten vor Ablauf der Zwei-Wochen-Frist allein handeln
Israel hat laut Insidern der US-Regierung mitgeteilt, dass man nicht zwei Wochen warten wolle, bis ein Abkommen zum Abbau wichtiger Teile des iranischen Atomprogramms erreicht sein könnte, und dass Israel allein handeln könnte, bevor die Frist abläuft. Die beiden mit der Angelegenheit vertrauten Personen sagen der Nachrichtenagentur Reuters, Israel den Vertretern der Trump-Regierung am Donnerstag in einem Telefonat seine Bedenken mitgeteilt. Das Telefonat habe in angespannter Atmosphäre stattgefunden. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag gesagt, er werde binnen zwei Wochen darüber entscheiden, ob sich die USA in den israelisch-iranischen Krieg einmischen. Nach Einschätzung von Beobachtern benötigt Israel bestimmte US-Bomben, um wichtige Teile des iranischen Atomprogramms zu zerstören, die unterirdisch liegen.
21:48 Uhr – Israels Militärsprecher: Drei iranische Kampfjets zerstört
Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe im Zentraliran sind nach Angaben eines Militärsprechers auch iranische Kampfjets am Boden attackiert worden. Militärsprecher Effie Defrin sagte am Abend, drei Kampfflugzeuge vom Typ F-14 seien zerstört worden.
Weiter sagte Defrin, nach den israelischen Angriffen der vergangenen Tage seien die iranischen Raketenabschusskapazitäten mittlerweile stark beeinträchtigt. „Wir greifen jedes Element der Raketenproduktionskette an und hindern das iranische Militär daran, seine strategischen Fähigkeiten auszubauen“, sagte er. „Die Raketenabschusskapazitäten des iranischen Regimes sind nur noch ein Bruchteil dessen, was sie zu Beginn der Operation waren.“
20:25 Uhr – Bewohner aus Teheran melden neue israelische Angriffswelle
Israels Luftwaffe bombardiert erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Bewohner der Millionenmetropole meldeten nach Einbruch der Dunkelheit eine neue Angriffswelle. Im Norden der Megastadt dröhnte das Geräusch der Flugabwehr, wie iranische Medien berichteten. Informationen zu möglichen Zielen lagen zunächst nicht vor.
19:20 Uhr – USA verlegen B-2-Bomber auf Pazifikinsel Guam
Die USA verlegen nach Angaben von Insidern B-2-Bomber-Flugzeuge auf die Pazifikinsel Guam. Ob die Verlegung mit den Spannungen im Nahen Osten zusammenhängt, ist unklar. Die Insider aus dem Umfeld der US-Regierung sagen nicht, wie viele B-2-Bomber verlegt werden sollen. Die B-2 kann mit Bomben vom Typ GBU-57 ausgerüstet werden, die jeweils knapp 15.000 Kilogramm schwer und für die Zerstörung von Zielen tief unter der Erde konzipiert sind. Experten zufolge könnte die Bombe für Angriffe gegen unterirdische iranische Atomanlagen eingesetzt werden.
18:56 Uhr – US-Botschafter: Regierung unterstützt Ausreise aus Israel
Das US-Außenministerium hat nach Angaben des amerikanischen Botschafters in Israel, Mike Huckabee, damit begonnen, US-Bürger bei der Ausreise aus Israel zu unterstützen. Huckabee verwies US-Bürger und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die sich aktuell in Israel oder im Westjordanland aufhalten, in einem X-Post auf ein Formular des Außenministeriums.
18:38 Uhr – Berichte: Chamenei trifft Vorbereitungen für Nachfolge
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat Berichten zufolge Vorkehrungen im Falle eines Attentats auf ihn getroffen. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte iranische Funktionäre, dass Irans religiöses und weltliches Oberhaupt drei mögliche Nachfolger benannt habe, sollte er von Israel getötet werden.
Die Zeitung berichtete, Chamenei halte sich in einem Bunker auf, meide elektronische Kommunikationsmittel und kommuniziere mit seinen Kommandeuren über einen vertrauten Assistenten. Sein genauer Aufenthaltsort ist unklar. In den vergangenen Tagen richtete er in unregelmäßigen Abständen Botschaften an die Bevölkerung und erneuerte seine Drohungen gegen Israel.
Laut dem Portal Amwaj sind neben der regulären Nachfolgeregelung auch alternative Szenarien vorstellbar, die bereits beim Tod von Revolutionsführer Ruhollah Chomeini diskutiert wurden. Dazu zählt etwa ein Führungsrat aus mehreren Klerikern. „Wenn Effizienz und Entschlossenheit entscheidende Faktoren sind, wird wahrscheinlich erneut eine Einzelperson das Ergebnis sein“, schrieb der Autor. „Wird Chamenei hingegen getötet und zieht sich der Konflikt mit Israel in die Länge, könnte ein Ratsmodell Risiken verringern.“
18:26 Uhr – Protest in Berlin gegen iranische Führung
Hunderte Menschen haben in Berlin für einen Sturz der islamischen Führung im Iran demonstriert. Die Polizei sprach von 1300 Teilnehmern vor dem Roten Rathaus, dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU). Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Exilgruppe Nationaler Widerstandsrat Iran. Sie sprach von mehreren Tausend Demonstranten.
Die Gruppe fordert einen durch die iranische Bevölkerung herbeigeführten Regimewechsel. Der Westen solle seine Beziehungen zu Teheran abbrechen, sagte Sprecher Javad Dabiran. Die Menschen auf der Demo seien in 60 Bussen aus ganz Deutschland gekommen.
17:02 Uhr – Hochrangiger Berater von Chamenei überlebt offenbar israelischen Angriff
Eine Woche nach Kriegsbeginn hat sich ein wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei mit einem Lebenszeichen gemeldet. „Es war mein Schicksal, verwundet zu überleben – so bleibe ich weiterhin der Grund für den Hass des Feindes. Ich würde mich hundertmal opfern für Iran“, schrieb der frühere Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Schamchani, auf der Plattform X.
Schamchani war acht Jahre lang iranischer Verteidigungsminister, Marinekommandeur der Revolutionsgarden und kandidierte 2001 für das Präsidentschaftsamt. Zuletzt arbeitete er als politischer Berater in einer Schlüsselfunktion für Chamenei. Am Freitag vor einer Woche gab es nach einem israelischen Angriff zunächst Gerüche über seinen Tod.
16:46 Uhr – Erdogan legt Iran bei Treffen Gespräche mit den USA nahe
Das Büro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat mitgeteilt, Erdogan habe dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi gesagt, eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen dem Iran und den USA über Irans Atomprogramm sei der einzige Weg, um eine Lösung in dem Streit zwischen den beiden Ländern und den Konflikt mit Israel zu finden. Erdogan habe Araghtschi am Rande eines Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul gesprochen, so das Büro.
Erdogan habe dabei auch gesagt, Israel müsse sofort gestoppt werden. Die Türkei sei bereit, eine Vermittlerrolle bei der Wiederaufnahme der Atomgespräche zu übernehmen. „Es sollten so bald wie möglich Schritte unternommen werden, um die Diplomatie durch Gespräche auf technischer und Führungsebene zwischen dem Iran und den USA zu eröffnen“, hieß es.
16:05 Uhr – Iranischer Insider nennt europäische Vorschläge zu Atomprogramm unrealistisch
Ein iranischer Regierungsvertreter sagt der Nachrichtenagentur Reuters, die Vorschläge, die die drei europäischen Staaten dem Iran im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm am Freitag in Genf unterbreitet hätten, seien unrealistisch. Ein Beharren darauf werde beide Seiten einer Einigung nicht näher bringen, so der Insider. Der Iran werde aber die europäischen Vorschläge prüfen und seine Antworten bei der nächsten Sitzung vorlegen. Eine „Null-Anreicherung“ von Uran sei aber eine Sackgasse. Der Iran werde auch nicht über seine Verteidigungsfähigkeiten einschließlich seines Raketenprogramms verhandeln. Am Freitag hatten in Genf die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit ihrem Amtskollegen aus dem Iran gesprochen. Der Iran hatte danach erklärt, er sei bereit, weiter auf Diplomatie zu setzen. Ein erneutes Treffen in naher Zukunft sei möglich.
15:39 Uhr – Moderate Kräfte im Iran wollen Chamenei zum Umdenken bewegen
Moderate Politiker im Iran wollen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei dazu bewegen, der US-Forderung nach einem Stopp der Urananreicherung nachzugeben. In einem Brief wollen führende Vertreter der Reformbewegung ein Einlenken Chameneis erzielen, um die Zukunft der Islamischen Republik zu sichern und den Frieden wiederherzustellen. Initiiert wurde der Vorstoß nach Informationen aus Teheran unter anderem von Ex-Präsident Mohammed Chatami und dem früheren Außenminister Mohammed-Dschawad Sarif. Die Politiker des Reformlagers im Iran befürworten Verhandlungen mit dem Westen. Sarif hatte bereits vor zehn Jahren das Wiener Atomabkommen für den Iran mitverhandelt, das US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aufkündigte.
15:32 Uhr – Deutsche Botschaft in Teheran geschlossen
Die deutsche Botschaft in Teheran ist bis auf Weiteres für den Besucherverkehr geschlossen. Die diplomatische Vertretung verweist auf ihrer Internetseite auf die aktuelle Krisenlage. „Bitte kommen Sie nicht zur Botschaft oder zum Konsulatsgebäude“, heißt es. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin heißt es, mit Blick auf die Sicherheit der deutschen Auslandsvertretungen im Nahen Osten habe man weitere notwendige Maßnahmen für einige Standorte ergriffen. So sei unter anderem das Personal der Deutschen Botschaft in Teheran nun aufgrund der Bedrohungslage temporär verlegt worden. Deutschland habe damit ähnliche Maßnahmen ergriffen wie seine Partner, mit denen man sich eng abstimme. Die Botschaft Teheran sei aber weiter mobil arbeitsfähig. Die Botschaft sei wie auch das Auswärtige Amt für die noch verblieben Deutschen vor Ort weiter telefonisch erreichbar und berate zu möglichen Ausreiseoptionen über den Landweg.
15:15 Uhr – Iranische Medien berichten über Explosionen im Südwesten des Landes
Im Südwesten des Irans hat es iranischen Medienberichten zufolge Explosionen gegeben. Das Webportal der Tageszeitung „Shargh“ meldete etwa Explosionen in der Stadt Ahwas. Die Stadt liegt in der Provinz Chusestan. Diese liegt an der irakischen Grenze und gilt als wichtigste Ölförderregion des Landes. Auch in der Hafenstadt Mahschahr waren den Berichten zufolge Explosionen zu hören.
Das israelische Militär teilte zuvor mit, derzeit Angriffe auf militärische Infrastruktur im Südwesten des Irans zu fliegen. Weitere Angaben zum Umfang der Angriffe und deren genauen Zielen gab es von der Armee zunächst nicht.
15:12 Uhr – Weiterer Charterflug für Deutsche aus Israel
Deutsche Staatsbürger und enge Familienangehörige, die wegen des Krieges mit dem Iran in Israel festsaßen, sollen am Nachmittag mit einem weiteren Sonderflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman nach Deutschland gebracht werden.
14:13 Uhr – Iran macht Inhaftierung eines deutschen Touristen öffentlich
Der Iran hat mitten im Krieg mit Israel die Inhaftierung eines deutschen Touristen bekannt gemacht. Wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, wird dem jungen Mann Spionage vorgeworfen. Nach dpa-Informationen ist die Festnahme aber bereits im vergangenen Jahr erfolgt. Der Mann wurde danach in das berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran gebracht.
In einem von der Agentur Mehr verbreiteten Video wird geschildert, wie der Geheimdienst der Revolutionsgarden den jungen Radtouristen in der Provinz Markasi nahe der Atomanlage Arak festnahm. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern. Dem Mann wird dem Bericht zufolge vorgeworfen, Koordinaten und Standorte sensibler militärischer und nuklearer Einrichtungen aufgenommen und übermittelt zu haben.
13:56 Uhr – Macron nach Telefonat mit iranischem Präsidenten zuversichtlich
https://x.com/EmmanuelMacron/status/1936386267530268955Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen vor, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.
13:21 Uhr – Erdogan bezeichnet Israel als „größtes Hindernis für regionalen Frieden“
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Blick auf die Eskalation im Nahen Osten Israel als „größtes Hindernis für den regionalen Frieden“ bezeichnet. Beim Treffen der Islamischen Organisation für Zusammenarbeit in der türkischen Metropole Istanbul (OIC) warf er der Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „Staatsterrorismus“ vor.
Zum aktuellen Krieg Israels mit dem Iran sagte er, die Islamische Republik habe ein legitimes Recht auf Selbstverteidigung. In einer besonders drastischen Formulierung erklärte Erdogan: „So wie der Funke, den Hitler vor 90 Jahren entzündete, die ganze Welt in Brand setzte, dienen auch die zionistischen Ambitionen Netanjahus heute keinem anderen Zweck, als unsere Region und die Welt in eine riesige Katastrophe zu stürzen.“
13:12 Uhr – Internetverbindung im Iran zum Teil wiederhergestellt
Im Iran ist der Internetzugang zum Teil wiederhergestellt worden. Iraner berichteten am Samstag in den sozialen Medien davon, per FaceTime oder WhatsApp Kontakt zu Angehörigen aufgenommen zu haben. Erstmals seit Tagen hatten Landsleute die Gelegenheit, Freunde und Familie anzurufen. Die eng mit der iranischen Regierung verbundene Nachrichtenagentur Tasnim meldete unter Berufung auf den Informationsminister, der Zugang zum „internationalen“ Internet sollte bis 20.00 Uhr Ortszeit im Iran wiederhergestellt sein.
12:39 Uhr – Pakistan schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor
Pakistan macht sich für US-Präsident Donald Trump als Kandidaten für den Friedensnobelpreis stark. Das Land begründet seinen Vorschlag damit, dass Trump zu einem schnellen Ende der Eskalation im Konflikt zwischen Pakistan und seinem Nachbarn Indien im Frühjahr beigetragen habe. Trump hatte im Mai überraschend eine Waffenruhe zwischen den beiden nuklear bewaffneten Erzfeinden verkündet und seitdem immer wieder erklärt, er habe einen Atomkrieg verhindert. Erst am Freitag hatte er sich in den sozialen Medien beschwert, dass er keinen Friedensnobelpreis bekomme, obwohl er zahlreiche Konflikte gelöst habe. Analysten gehen davon aus, dass Pakistans Vorschlag Trump davon abbringen könnte, auf der Seite Israels militärisch in den Konflikt mit dem Iran einzugreifen. Pakistan hat die israelischen Angriffe auf den Iran als Verletzung des Völkerrechts und Gefahr für die Stabilität in der Region kritisiert.
11:51 Uhr – Erdogan wirft Israel vor, mit Angriffen Atomgespräche sabotieren zu wollen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erhebt bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul Vorwürfe gegen Israel. Die Angriffe des Landes gegen den Iran unmittelbar vor einer neuen Runde der Atomgespräche mit den Vereinigten Staaten zielten darauf, die Verhandlungen zu sabotieren, sagt Erdogan. Sie zeigten, dass Israel die Probleme nicht auf diplomatischem Wege lösen wolle. Er forderte die Länder mit Einfluss auf Israel auf, nicht auf dessen „Gift“ zu hören, im Dialog nach einer Lösung des Konflikts zu suchen und eine weitere Eskalation zu verhindern.
11:43 Uhr – Türkischer Außenminister spricht von „israelischem Problem“ im Nahen Osten
Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat islamische Länder zur Solidarität mit dem Iran aufgerufen. Fidan sprach bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul von einer „andauernden Aggression und Besatzungspolitik“ Israels, die deutlich machten, dass „ein israelisches Problem“, wie er es nannte, in der Region vorliege. Auf dieses müsse man eingehen. Das israelische Vorgehen könne breitere Instabilität in der Region verursachen, sagte Fidan.
11:29 Uhr – Iran meldet mindestens 430 Tote seit Beginn von Konflikt mit Israel
Im Iran sind der Regierung zufolge seit Beginn des jüngsten Konfliktes mit Israel mindestens 430 Menschen getötet und 3500 verletzt worden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Nur unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Teheran.
11:25 Uhr – Rettungsdienst: Wohngebäude im Norden Israels bei Drohnenangriff getroffen
Ein Wohngebäude im Norden Israels ist nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes bei einem Drohnenangriff getroffen worden. Bei ihrer Ankunft hätten die Rettungskräfte keine Verletzten vorgefunden, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom am Samstag. Zuvor hatte die israelische Armee eine Verletzung des Luftraums in dem Gebiet Bet Schean gemeldet.
11:12 Uhr – Iranischer Außenminister warnt vor Beteiligung der USA an Krieg
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat die USA vor einer Verwicklung in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Es wäre „sehr, sehr gefährlich für jeden“, sollten die Vereinigten Staaten aktiv werden, sagte Araghtschi am Samstag in Istanbul auf der Heimreise von Verhandlungen in Genf. Eine Beteiligung des US-Militärs „wäre sehr bedauernswert“, ergänzte der Iraner.
10:27 Uhr – Chamenei-Berater droht IAEA-Chef Grossi
Ein ranghoher Berater des iranischen Staatsoberhaupts Ali Chamenei hat dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, gedroht. Grossi werde „zahlen“ müssen, sobald der Krieg zwischen dem Iran und Israel vorbei sei, teilte Berater Ali Laridschani am Samstag in den sozialen Medien mit.
Viele iranische Regierungsvertreter machen Grossi für den überraschenden Angriff Israels auf den Iran von vergangener Woche verantwortlich, weil der Behördenchef widersprüchliche Angaben zum Status des iranischen Atomprogramms gemacht habe. Grossi sagte dem UN-Sicherheitsrat am Freitag, zwar habe der Iran das Material, um eine Atombombe zu bauen. Doch habe das Land das offenbar nicht vor.
10:21 Uhr – Israels Armee bestätigt Angriff auf Atom-Einrichtung in Isfahan
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht Angriffe auf eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan geflogen. Ziel der Angriffe seien die Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen in der Anlage gewesen, teilte ein Militärrepräsentant mit. Bereits am ersten Tag der israelischen Offensive im Iran wurde die Nuklearindustrie in Isfahan angegriffen. Die jüngsten Angriffe sollten der Anlage weiteren Schaden zufügen, hieß es.
Mehrere wichtige Bestandteile des iranischen Atomprogramms sind in Isfahan angesiedelt. Nach Angaben des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, wurden bislang vier Gebäude beschädigt. Darunter waren ein Chemielabor, eine Anlage zur Bearbeitung von Uran-Erz, eine Fabrik zur Herstellung von Reaktor-Brennstoff sowie ebenfalls eine im Bau befindliche Anlage zur Herstellung von Uranmetall.
09:55 Uhr – Irans Außenminister zu Gipfel in Istanbul eingetroffen
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi ist in Istanbul eingetroffen, um an einer Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teilzunehmen. Auf Vorschlag des Irans würden bei dem Treffen insbesondere die israelischen Angriffe auf den Iran im Mittelpunkt stehen, sagte Araghtschi. Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu werden zu dem zweitägigen Gipfel hunderte Teilnehmer erwartet – darunter Minister sowie hochrangige Vertreter internationaler Organisationen, wie den Vereinten Nationen oder der Arabischen Liga.
08:26 Uhr – Israel: Hochrangiger Al-Kuds-Kommandeur im iranischen Ghom getötet
Laut Israel ist bei dem jüngsten Angriff in der iranischen Stadt Ghom ein langjähriger Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, einer Sondereinheit für Auslandseinsätze der mächtigen Iranischen Revolutionsgarden, getötet worden. Es handele sich um Said Isadi, der das Palästina-Corps der Al-Kuds-Brigaden geleitet habe, erklärt der israelische Verteidigungsminister Israel Katz. Eine Bestätigung der Revolutionsgarden gibt es zunächst nicht.
Die Al-Kuds-Brigaden haben im Nahen Osten eine vom Iran unterstützte Regionalallianz namens „Achse des Widerstands“ aufgebaut, zu der die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen gehören. Seit Beginn des Gaza-Kriegs ist das Bündnis stark geschwächt worden. Der israelische Verteidigungsminister erklärt weiter, die Tötung Isadis sei „ein großer Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe“. Isadi habe für die Finanzierung und Bewaffnung der Hamas bei den Angriffen auf Israel am 7. Oktober 2023 gesorgt.
08:13 Uhr – Iran meldet Angriff auf die Stadt Ghom
Bei einem israelischen Angriff auf die iranische Stadt Ghom wurden mindestens eine 16-jährige Person getötet und zwei Menschen verletzt, wie das der iranischen Regierung nahestehende Onlineportal „Iran Nuances“ berichtete. Es sei ein Wohngebäude getroffen worden. Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg.
08:09 Uhr – Iranische Agentur: Israelischer Angriff auf Atomanlage Isfahan
Israel hat einem iranischen Medienbericht zufolge die Atomanlage Isfahan angegriffen. Die Nachrichtenagentur Fars meldet weiter, dabei sei es nicht zum Austritt von gefährlichen Materialien gekommen. In Isfahan liegt ein wichtiges Atomforschungszentrum. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
06:34 Uhr – Iran: 22 Festnahmen wegen Vorwurfs der Spionage für Israel
Im Iran sind nach Angaben der Polizei in der Provinz Ghom südlich von Teheran seit Beginn des Kriegs mit Israel 22 Menschen wegen des Vorwurfs der „Spionage zugunsten Israels“ festgenommen worden. Dies meldete die Nachrichtenagentur Fars am Samstag unter Berufung auf den Polizeigeheimdienstchef der Provinz.
06:04 Uhr – Israel meldet weitere Angriffe auf militärische Ziele im Iran
Am neunten Tag des Kriegs zwischen dem Iran und Israel hat die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben erneut Lager und Abschusseinrichtungen für Raketen angegriffen.
01:52 Uhr – Israels Armee: Weiterer Raketenbeschuss aus Iran
Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Die Luftabwehr sei erneut im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren, teilt das Militär in der Nacht mit. Die Bevölkerung wurde angewiesen, Schutzräume aufzusuchen und dort bis auf Weiteres zu bleiben. Kurz zuvor fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren am Vortag bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.
01:49 Uhr – Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet
Zwei Flugzeuge der Luftwaffe mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern an Bord sind in Deutschland angekommen. Die Militärmaschinen vom Typ Airbus A400M landeten in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen. Die Bundeswehr hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran vor rund einer Woche deutsche Staatsbürger direkt aus Israel abgeholt. Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern für den Luftverkehr gesperrt. Nach Angaben des „Spiegel“ sollen die Maschinen am späten Nachmittag mit einer Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet sein.
Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten habe man die Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Rahmen einer „diplomatischen Abholung“ aus Israel ausgeflogen, erklärte die Bundesregierung. „Die Flüge wurden kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden durchgeführt und richteten sich vor allem an Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen.“
In den vergangenen beiden Tagen waren Deutsche und enge Familienmitglieder bereits per Sonderflügen ausgeflogen worden – allerdings nicht aus Israel direkt, sondern aus Jordanien. Insgesamt waren auf diesen beiden Flügen 345 Personen. Es handelte sich um Charterflüge, die Luftwaffe war dabei nicht beteiligt. Das Auswärtige Amt hatte die Ausreise über Jordanien ermöglicht. Am Samstag soll es wieder einen Sonderflug aus Jordanien geben.
01:04 Uhr – Europäer können bei Iran-Israel-Krieg nicht helfen, sagt Trump
In der Krise um Irans umstrittenes Atomprogramm hält US-Präsident Donald Trump Vermittlungsbemühungen europäischer Staaten für nicht zielführend. „Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen. Europa kann dabei nicht helfen“, sagte Trump auf die Frage eines Journalisten, ob jüngste Gespräche der Europäer mit Teheran hilfreich gewesen seien.
Es gebe aktuell Kontakte der USA mit dem Iran, und man werde sehen, was passiere, sagte Trump. Er nannte keine Einzelheiten zu den Gesprächen mit Vertretern Teherans. US-Medienberichten zufolge steht Trumps Sondergesandter Steve Witkoff in Kontakt mit Teheran. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten zuvor am Freitag in Genf mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi verhandelt. Sie wollen sich weiter um eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts bemühen. Auch Teheran will die Gespräche fortführen.
00:50 Uhr – Trumps Aussagen vielleicht nur Ablenkungsmanöver, glaubt der Iran
Nach Ansicht des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi könnte die von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellte Frist von zwei Wochen für diplomatische Bemühungen zur Lösung des Atomstreits nur ein Vorwand sein. Die USA müssten ihre Entschlossenheit zeigen, eine Verhandlungslösung zu finden, „oder sie haben etwas anderes vor und sie wollen den Iran sowieso angreifen“, sagte er in einem Interview des US-Senders NBC News. „Vielleicht hatten sie diesen Plan und brauchten die Verhandlungen vielleicht nur, um es zu vertuschen.“ Der Iran könne den USA nicht mehr vertrauen, sagte Araghtschi.
00:10 Uhr – NGO: Mindestens 657 Todesopfer durch israelische Angriffe im Iran
Eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in den USA hat die Zahl der bei den Angriffen Israels auf den Iran getöteten Menschen mit mindestens 657 beziffert. Seit dem Beginn der Angriffe vor einer Woche seien landesweit mindestens 263 Zivilisten getötet worden, erklärte die Human Rights Activists News Agency (HRANA). Unter ihnen seien mehr als 20 Kinder, die meisten davon seien in Teheran gestorben. Außerdem seien 164 Angehörige des Militärs getötet worden.
Bei 230 Todesopfern konnte HRANA nach eigenen Angaben nicht feststellen, ob es sich um Zivilisten oder Angehörige der Armee handelte. Bis Freitagmorgen seien zudem mehr als 2000 Armeeangehörige und Zivilisten verletzt worden, fügte die Organisation hinzu. Ihren Angaben zufolge hatte es Angriffe in 21 der 31 iranischen Provinzen gegeben.
Freitag, 20. Juni
23:55 Uhr – Israels Armee: Weitere Angriffe im Iran geflogen
Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe im Iran fortgesetzt. In den vergangenen Stunden hätten etwa 15 Kampfflugzeuge eine Reihe von Angriffen auf Raketenabschussrampen im Westen des Irans geflogen, teilte die Arme mit. Die Serie an Attacken sei abgeschlossen. Unterdessen fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden des jüdischen Staates ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren zuvor bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.
22:04 Uhr – Trump: Europa wird im Israel-Iran-Konflikt nicht helfen können
US-Präsident Donald Trump räumt Europa keinen Einfluss auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein. „Europa wird nicht in der Lage sein, in diesem Fall zu helfen,“ sagte Trump. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten den Iran aufgefordert, mit den USA über sein Atomprogramm zu verhandeln.
20:55 Uhr – Erdbeben erschüttert Iran mitten im Krieg
Mitten im Krieg mit Israel hat im Iran die Erde gebebt. Das Beben in der Provinz Semnan gut 150 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt hatte eine Stärke von 5,1 und ereignete sich in einer Tiefe von rund zehn Kilometern, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte.
Irans staatliche Nachrichtenagentur berichtete hingegen von einem Beben der Stärke 5,5. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Erdbeben trifft das Land mitten im Krieg und angesichts einer nahezu vollständigen Internetsperre seitens der Behörden.
20:06 Uhr – Iran nach Genf: Erneutes Treffen bald möglich
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat nach dem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien (E3) in Genf angegeben, sein Land sei bereit, weiter auf Diplomatie zu setzen. Ein erneutes Treffen in naher Zukunft sei möglich. Die Diskussionen am Freitag seien ernsthaft und von Respekt geprägt gewesen.
dpa/Reuters/AFP/AP/säd/saha/jho/jml/coh