
Die Indiana Pacers haben mit einem klaren Sieg gegen die Oklahoma City Thunder in den NBA Finals ein alles entscheidendes siebtes Spiel erzwungen. Die Thunder mit ihrem deutschen Center Isaiah Hartenstein ließen die erste Chance auf den Titelgewinn liegen, können die Finalserie aber in der Nacht auf Montag in eigener Halle entscheiden.
Die Pacers gewannen Spiel sechs mit 108:91 und schafften damit den Ausgleich in der Best-of-Seven-Serie. Die Pacers, bei denen Topstar Tyrese Haliburton trotz Wadenverletzung spelen konnte, stemmten sich eindrucksvoll gegen das drohende Aus im Titelrennen. Obi Toppin war mit 20 Punkten der Topscorer, daneben trafen fünf weitere Akteure zweistellig.
OKC lässt erste Chance auf NBA-Titel liegen – Spiel 7 aber zuhause
OKC hatte der geschlossenen Teamleistung der Gastgeber wenig entgegenzusetzen und zeigte bei der ersten von zwei Gelegenheiten zum Titelgewinn Nerven. Die Thunder lagen schon zur Pause klar zurück (42:64) und schafften es in der zweiten Hälfte nicht, Indiana auch nur in irgendeiner Form vor Probleme zu stellen. Bester Werfer bei OKC war MVP Shai Gilgeous-Alexander mit 21 Punkten, Hartenstein kam auf zehn Punkte und vier Rebounds.
Im alles entscheidenden siebten Spiel hat OKC, das beste Team der Hauptrunde, aber nun den Heimvorteil. Hartenstein hat die Chance, die Larry O’Brien Trophy als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki zu holen. Der Würzburger hatte 2011 mit den Dallas Mavericks triumphiert. Die Statistik spricht nach wie vor für Oklahoma City: Bei den 19 Finalserien in der NBA, die in ein siebtes Spiel gingen, gewann am Ende 15-mal das Heimteam. Bei der bislang letzten Finalserie über die volle Distanz triumphierte allerdings das Auswärtsteam, die Cleveland Cavaliers im Jahr 2016 bei den Golden State Warriors.
Haliburton angeschlagen, Pacers mit entschlossener Teamleistung
Diese Chance erkämpften sich nun auch die Pacers, die die Serie mit einer entschlossenen Leistung am Leben hielten. Die vorherrschende Frage vor Spiel sechs war, wie fit ihr Anführer Halburton war: Der Spielmacher, der das Team in einem überragenden Playoff-Run bis ins Endspiel geführt hatte, hatte sich mit einer Wadenverletzung durchs Spiel 5 geschleppt und keinen einzigen Wurf aus dem Feld getroffen.
Davon war in Spiel sechs wenig zu spüren, nach langsamem Beginn übernahmen die Pacers die Kontrolle – und gaben sie über den gesamten Spielverlauf nicht ab. Auch Haliburton kam anders als im vorherigen Duell früh zu seinen ersten Punkten und führte die gewohnt schnelle Offensive an. Der Star der Pacers kam am Ende auf 14 Punkte, stand dabei aber nur 23 Minuten auf dem Parkett. Der starke T.J. Connell sprang von der Bank als Spielmacher immer wieder für Haliburton ein, die sonst so starke Verteidigung der Thunder hatte dem variablen Spiel der Pacers wenig entgegenzusetzen.
OKC offenisv blass – und mit zu vielen Ballverlusten
Auch in der Offensive fanden die Thunder keine Antworten, trafen nur 8 von 30 Versuchen von jenseits der Dreipunktelinie und leisteten sich 21 Turnovers – und damit doppelt so viele wie der Gegner. Vor allem Gilgeous-Alexander, der wertvollste Spieler der Saison, wurde von den Pacers erfolgreich beackert. Der MVP verlor insgesamt achtmal den Ball und traf nur sieben Würfe aus dem Feld.
Im dritten Viertel blieben die Thunder mehr als fünf Minuten lang ohne eigenen Korberfolg, das Spiel war entschieden. OKC-Coach beorderte viele seiner Starter schon zu Beginn des Schlussviertels, bei einem Rückstand von 30 Punkten, auf die Bank – die Vorbereitungen für den Showdown im alles entscheidenden siebten Spiel hatten begonnen.