
Nach ihrem spektakulären Triumph bei den French Open ließ sich Coco Gauff auf den Rücken fallen und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Die US-Amerikanerin setzte sich im Finale von Paris gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka mit 6:7 (5:7), 6:2, 6:4 durch und feierte damit ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Zuvor hatte Gauff 2023 bereits die US Open gewonnen, in Paris hatte sie 2022 im Endspiel gegen die Polin Iga Swiatek verloren. Gegen Sabalenka nutzte Gauff nach 2:48 Stunden ihren zweiten Matchball. „Ich musste nach meiner Niederlage vor drei Jahren eine Menge durchmachen, hatte Selbstzweifel“, sagte Gauff. „Ich bin einfach glücklich, hier zu sein.“
Nach der Umarmung mit Sabalenka am Netz kniete Gauff auf der roten Asche des Court Philippe-Chatrier und schaute ungläubig zu ihrer Mutter auf der Tribüne. Gauff formte mit den Händen ein Herz und hatte Tränen in den Augen. Sabalenka verfolgte die Szenen tief enttäuscht auf ihrem Stuhl. Sie muss weiter auf ihren ersten Titel im Stade Roland Garros warten und war untröstlich. „Diese Niederlage schmerzt so sehr. Bei diesen schrecklichen Bedingungen so schreckliches Tennis zu spielen, das tut weh“, sagte Sabalenka und entschuldigte sich bei ihrem Team auf der Tribüne. „Sorry für dieses schreckliche Finale. Wie immer werde ich stärker zurückkommen“, sagte Sabalenka, der im Finale 70 vermeidbare Fehler unterliefen.

:Niels McDonald gewinnt deutsches Titel-Duell
Als erster deutscher Tennisspieler seit Alexander Zverev gewinnt Niels McDonald ein Grand-Slam-Turnier bei den Junioren. Im Endspiel der French Open besiegt er Landsmann Max Schönhaus.
Sabalenka und Gauff lieferten sich bei schwierigen Witterungsbedingungen ein packendes Duell. Bei starkem Wind hatten beide Spielerinnen große Probleme mit ihrem Aufschlag. So gab es allein im ersten Satz acht Aufschlagverluste. Sabalenka kam mit dem Wetter zunächst besser zurecht und zog schnell auf 4:1 davon. Die Belarussin dominierte das Geschehen mit ihren wuchtigen Schlägen und schien auf einen schnellen Satzgewinn zuzusteuern. Doch dann steigerte sich Gauff und kämpfte sich zurück. Die Amerikanerin glich zum 4:4 aus, sah sich dann aber zwei Satzbällen von Sabalenka gegenüber. Aber auch diese Phase überstand Gauff, es ging in den Tiebreak. Dort hatte Sabalenka die besseren Nerven und holte sich mit dem dritten Satzball nach 77 Minuten den ersten Durchgang.
Danach agierte Sabalenka unkonzentriert. Gauff nutzte das und zog mit zwei Breaks schnell auf 4:1 davon. Der Wind legte sich nun etwas, Gauff kam mit den neuen Bedingungen besser zurecht. Zwar machte Sabalenka einen Aufschlagverlust wett, doch Gauff war jetzt die dominierende Spielerin und schaffte den Satzausgleich. Die Amerikanerin, die im Vorfeld der French Open bei den beiden Masters-1000-Events in Madrid und Rom jeweils im Finale stand, hatte das Momentum nun auf ihrer Seite. Auch im entscheidenden Satz gelang Gauff ein Break mehr als ihrer Gegnerin. Zwar stemmte sich Sabalenka gegen die Niederlage, in den entscheidenden Phasen agierte die Nummer eins der Welt aber zu wild. Gauff blieb dagegen cool und gewann am Ende verdient.