
Freizeit oder Maloche?
So arbeitet Deutschland – ein Überblick in Grafiken
Von PATRICK WELTER, Grafiken: FELIX BROCKER, FABIANA FRIEDLÄNDER und SANDRA LIERMANN
7. Juni · „Mit Viertagewoche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand nicht erhalten können“, tadelt Bundeskanzler Merz sein Volk. Doch die Realität auf dem Arbeitsmarkt ist komplexer.
Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten“, tadelt Bundeskanzler Friedrich Merz sein Volk. „Mit Viertagewoche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand nicht erhalten können.“ Schon ist sie da, die aufgeregte Debatte über angeblich faule Deutsche und nur Teilzeit arbeitende Frauen. Doch die Frage, wie viel jeder Deutsche arbeiten möchte, ist vielschichtiger. Es geht um fehlende Arbeitskräfte in der alternden Gesellschaft, um die Vorteile der Produktivität und um die Stolpersteine, die der Steuer- und Sozialstaat dem Bürger in den Weg legt. Eine Geschichte vom Arbeitsmarkt in Grafiken.
Warum arbeiten die Deutschen nicht mehr?
Weil sich Arbeit nicht mehr lohnt I.
Wenn ein Bürgergeldempfänger 1200 Euro im Monat verdient, steigt sein Einkommen nur um 348 Euro. Der Rest wird vom Bürgergeld abgezogen.
Wenn ein Paar ohne Kinder statt 1200 Euro nun 1500 Euro im Monat verdient, steigt sein Einkommen um 0 Euro, weil das Bürgergeld entsprechend gekürzt wird.
Quelle: Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
Weil sich Arbeit nicht mehr lohnt II.
Mit 47,9 Prozent belastet der Staat mit Steuern und Sozialabgaben die Arbeitskosten für einen ledigen Durchschnittsverdiener.
Mit 33,3 Prozent belastet der Staat mit Steuern und Sozialabgaben die Arbeitskosten für eine Alleinverdienerfamilie mit zwei Kindern und Durchschnittsverdienst.