Sebastian Haffners früher Roman „Abschied“: Große Liebe wiederentdeckt – Kultur

Der Jugendroman „Abschied“ von Sebastian Haffner kommt erst jetzt heraus, ein Vierteljahrhundert nach dem Tod dieses wichtigen politischen Schriftstellers. Rückblickend wissen wir: Es geht um letzte Momente des Glücks vor der Katastrophe.

Sebastian Haffner schrieb den kleinen Roman „Abschied“ in den wenigen Wochen zwischen Oktober und November 1932, also in den sehr späten Dämmerstunden der Weimarer Republik. Damals hieß Haffner noch Raimund Pretzel, genau wie der etwas verzweifelte Held seiner Geschichte. So wie dieser absolvierte er ein Referendariat am Amtsgericht in Rheinsberg – die biografischen Koordinaten sind die gleichen, und zweifellos nimmt der nicht ganz glücklich verliebte junge Mann im Roman in vielfacher Hinsicht Stellvertreterpflichten für den Autor ein.