Dänemark gelingt Sensation gegen Kanada


Die dänische Nationalmannschaft hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft sensationell Kanada geschlagen. Zwei späte Tore sorgten beim 2:1-Erfolg des Ko-Gastgebers (0:0, 0:0, 1:2) für eine der größten Überraschungen in der WM-Historie. Im Halbfinale wartet nun die Schweiz, die Österreich deutlich schlug. Im zweiten Semifinale treffen die USA und Gastgeber Schweden aufeinander.

Kanada verzweifelte lange Zeit an Dänemarks Schlussmann Frederik Dichow. Der Torhüter hatte am Dienstag auch die deutschen Nationalspieler beim 2:1-Erfolg nach Penaltyschießen und dem gleichbedeutenden Vorrunden-Aus entnervt. Gegen Kanada konnte er 39 von 40 Schüssen abwehren.

Nach dem Tor von Travis Sanheim sah alles nach einem Erfolg des Favoriten aus (46. Minute). Doch wie schon gegen Deutschland glich der erste Anfang der Woche dazu gestoßene NHL-Spieler Nicolaj Ehlers für die Nord-Europäer aus (58.). Nick Olesen sorgte 49 Sekunden vor Schluss vor 10.500 Fans für den Siegtreffer. „Mir fehlen die Worte. Das ist unglaublich“, jubelte der Siegtorschütze.

„Viel größer kann es nicht mehr werden“

Durch Dänemarks Halbfinal-Einzug verblasst selbst der Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 1992. Lediglich 2010 und 2016 erreichten die Nord-Europäer überhaupt die K.o.-Runde, scheiterten jeweils im Viertelfinale. „Natürlich will ich irgendwann mal den Stanley Cup gewinnen. Aber mit Dänemark in einem WM-Halbfinale zu stehen… Wir wissen, wie verrückt das ist. Ich hoffe, der Rest Dänemarks versteht auch, wie verrückt das ist“, sagte Ehlers. „Viel größer kann es nicht mehr werden.“

Nach den Erfolgen über Deutschland und Kanada ist auch ein Sieg gegen die Schweiz am Samstag in Stockholm (18.20 Uhr) nicht unmöglich. „Wir spielen ein völlig wahnsinniges und tolles Eishockey“, sagte Ehlers. „Ich bin so unfassbar stolz auf die Jungs.“

Für Sidney Crosby und die hochfavorisierten Kanadier ist das Turnier dagegen vollkommen überraschend beendet. „Ich bin enttäuscht“, sagte der 37 Jahre alte Routinier. Der Wunsch nach seinem zweiten WM-Gold nach 2015 erfüllte sich nicht. „Es war nicht unser bester Abend“, ärgerte er sich.