Teresa Präauer über „Old Money“ als Mode: Warum tragen alle Beige? – Kultur

Raulederloafer, Lodenmantel, Tweedsakko, Goldschmuck: Selbst junge Menschen kleiden sich jetzt im „Old Money“-Stil.  Geld spielt keine Rolle, soll das signalisieren. Über eine bezeichnende Fehlwahrnehmung.

Während die Arbeit des Schreibens noch jedes Mal in labbrigen Jogginghosen vonstattengegangen ist, gibt es da draußen und auf Social Media seit geraumer Zeit einen Modetrend, der „Old Money“ genannt wird und gerade auch die Jugend erfasst hat. Raulederloafer, Lodenmantel, Tweedsakko. Woher nehmen diese zwanzigjährigen Berufseinsteiger eigentlich ihr Geld? Wollschal, Leinenhose, Safarijacke aus Baumwolldrillich. Und müssen sie vielleicht gar nicht mehr arbeiten? Bundfalten, Maßgeschneidertes, Erbstücke. Man sagt „altes Geld“, meint aber dynastisch, bürgerlich, konservativ. Keine Neureichen, keine Aufsteiger, keine Armut: „Poverty Sucks“.