Selbstständigkeit: Zahl der Unternehmensgründungen gestiegen

Deutschlandweit haben sich im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen selbstständig gemacht als im Vorjahr. Angaben der Förderbank KfW (PDF) zufolge gab es 2024 rund 585.000 Existenzgründungen. Das entspricht einem Zuwachs um drei Prozent. Die Zahlen basieren auf der Vorabauswertung einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung von 50.000 Personen.

Dennoch bewertet die KfW den Anstieg nicht als Aufschwung. Denn viele Menschen würden sich nicht allein auf ihr neu gegründetes Unternehmen stützen, sondern sich vielmehr über die Selbstständigkeit ein zweites Standbein neben ihrer Haupttätigkeit aufbauen. „Trotz der leichten Zunahme im vergangenen Jahr muss man konstatieren: Seit 2018 befindet sich die Gründungstätigkeit in Deutschland im Seitwärtstrend“, sagte KfW-Volkswirt Georg Metzger.

Die meisten starten ihr Unternehmen allein

Vor zehn Jahren lag die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland noch deutlich über 800.000. Im Jahr 2004 zählte die KfW sogar noch fast 1,4 Millionen Unternehmensgründungen.

Von 10.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren machten sich der KfW zufolge 115 im vergangenen Jahr selbstständig. 2023 waren es 110 gewesen. Dabei startete der Großteil der Menschen ihr Unternehmen allein: Nur 25 Prozent der Gründerinnen und Gründer stellten gleich zu Beginn Beschäftigte ein, acht von zehn (82 Prozent) führten ihr Unternehmen hingegen zunächst im Alleingang.

Ein Drittel der Selbstständigen wäre lieber angestellt

Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Selbstständigen sieht ihre Unabhängigkeit derweil nur als eine vorübergehende Episode, mit der sie ein höheres Einkommen erreichen, eine Geschäftsidee umsetzen oder die eigene Karriere voranbringen wollen. Der Zuwachs ist vor allem in den sogenannten Nebenerwerbsgründungen zu finden: Diese stiegen im Vorjahresvergleich um fünf Prozent auf etwa 382.000, während die Vollerwerbsgründungen mit 203.000 um ein Prozent sanken.

Dieser Teil der Befragten gab zudem an, eigentlich lieber angestellt zu sein. Die gestiegene Zahl der Neugründungen dürfte laut KfW dementsprechend auch auf die schwierigere Lage auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen sein.