Skispring-Weltcup: Athleten dürfen nach Betrugsfall nur noch einen Anzug nutzen

Norwegische Skispringer hatten bei der WM in Trondheim manipulierte Sprunganzüge getragen. Für den Rest der Saison hat der Weltverband nun strengere Regeln aufgestellt.



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Skispring-Weltcup: Marius Lindvik aus Norwegen beim Absprung von der Schanze während der WM: Er zählt zu den suspendierten Sportlern.
Marius Lindvik aus Norwegen beim Absprung von der Schanze während der WM: Er zählt zu den suspendierten Sportlern.
© Hendrik Schmidt/​dpa

Im Skandal um manipulierte Skisprunganzüge hat der Weltverband Fis neue Regeln für die verbleibenden Weltcup-Wettkämpfe festgelegt. Ab sofort dürfen die Athleten demnach bis zum Saisonende nur noch mit einem Sprunganzug antreten. Dabei muss es sich um einen Anzug handeln, der in diesem Winter bereits mit einem Identifikations-Chip ausgestattet worden ist. Ein zweiter Anzug kann als Backup zur Verfügung stehen, falls der erste kaputtgeht.

Jeder ausgewählte Anzug soll vor dem Weltcup an diesem Donnerstag am Holmenkollen in Oslo zusammen mit den Sportlern kontrolliert werden, wie es hieß. Nach dem Wettkampf werden die Anzüge von Offiziellen der Fis eingesammelt. Rund 30 Minuten vor dem nächsten Training oder Wettbewerb sollen sie erneut ausgegeben werden. Die Änderungen gelten auch für die Nordische Kombination.

Bei den am vergangenen Sonntag beendeten Weltmeisterschaften in Trondheim hatten manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer für Schlagzeilen gesorgt. Der WM-Gastgeber hatte bei Anzügen eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität nach dem Absprung sorgen soll. Die Springer sollen während des Flugs von der zusätzlichen Stabilität profitiert haben. Unter anderem die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden von der Fis daraufhin suspendiert.