
Mohamed Salah wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. In seiner Instagram-Story teilte der Star des FC Liverpool nach dem mehr als glücklichen 1:0 (0:0)-Auswärtssieg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain zwei Bilder aus der Kabine: Eines mit Joker-Siegtorschütze Harvey Elliott – und eines in seiner nur vorübergehend sichtbaren Story aus dem Pool mit Torhüter Alisson Becker, der an diesem denkwürdigen Abend zum Helden der „Reds“ wurde.
„Das war das beste Spiel meiner Karriere“, sagte der 32-jährige Brasilianer, der mit zehn Paraden über sich hinauswuchs. Teammanager Arne Slot war einfach nur erleichtert: „Wenn wir hier ein Unentschieden geholt hätten, hätten wir schon Glück gehabt.“
2:27 hieß die Torschussbilanz in der einseitigen Begegnung im Pariser Prinzenpark aus Sicht des Tabellenführers der Premier League am Ende. „Sie waren die viel bessere Mannschaft“, sagte Slot: „Besonders in der ersten Halbzeit hatten sie drei oder vier große, große, große Chancen. Es war fast ein Wunder, dass es noch 0:0 stand.“
Die heimische Presse sprach sogar von einem „Wunder“, dass Liverpool überhaupt noch um das Viertelfinale mitspielen darf. „In einer bemerkenswerten Saison war das vielleicht das unglaublichste Ergebnis von allen“, schrieb die Sun. Reds-Legende und TV-Experte Jamie Carragher bezeichnete den Sieg als „einer der größten Diebstähle, die man im Fußball je gesehen hat.“
Und für den sorgte nicht Salah, sondern Harvey Elliott. Der 21-Jährige traf 47 Sekunden nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt (87.). „Das ist ein großer Moment für ihn“, sagte Slot: „Wir haben bis zum letzten Moment gewartet und ihnen dann wehgetan.“
Der Nachfolger von Jürgen Klopp hat damit in dieser Saison die aktuellen Meister aus England (Manchester City), Spanien (Real Madrid), der Bundesliga (Bayer Leverkusen) und Frankreich besiegt und dabei kein einziges Tor kassiert. Dank einer starken Defensive – und Alisson.
Auf Pariser Seite saß der Frust tief. Fußball sei manchmal „unfair“, beklagte PSG-Coach Luis Enrique: „Ihr bester Spieler war der Torwart, das zeigt, wie das Spiel gelaufen ist.“ Im Rückspiel am Dienstag könne seine Mannschaft das Ergebnis aber „ohne jeden Zweifel“ noch drehen. Slot hofft derweil auf den Heimvorteil: „Sie werden nicht nur gegen uns spielen, sie werden auch gegen unsere Fans spielen.“