
Mit viel Hingabe und durchaus hinreißend spielt Daniel Craig in „Queer“ ein Alter Ego des Beatliteraten William S. Burroughs. Der Film feiert die zufällige Liebe.
© Yannis Drakoulidis. Courtesy of A24
Wer in der Großstadt allein spazieren geht, weil er sich in
den eigenen vier Wänden und in der eigenen Haut nicht richtig zu Hause fühlt,
der findet Trost im Gewirr der anderen Menschen. Es sind nicht nur die Füße,
die in solchen Momenten zu wandern beginnen, sondern auch die Augen. Man
tauscht flüchtige Blicke mit den Entgegenkommenden aus, und manchmal, als
treffe einen der Schlag, liegt plötzlich so etwas wie Liebe in der Luft. Für
den Bruchteil einer Sekunde wohlgemerkt, denn meistens redet man sich ein, dass
man irgendetwas Nichtiges zu erledigen habe, das es unmöglich macht, die andere
Person anzusprechen: Liebe auf den letzten Blick.