Russland greift Selenskyjs Heimatstadt an

„Russen sind Mörder“, schrieb der Chef der Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, auf der Plattform Telegram zu einem Foto eines zerstörten Hauses. Nichts sei den Russen heilig, sie zeigten keine Menschlichkeit. Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von zerstörerischen Raketen- und Drohnenangriffen.

Der neue russische Angriff erschütterte das Weihnachtfest in dem Land. In der Ukraine feierten viele Menschen nach dem Vorbild der in die EU und in die NATO strebenden Führung Weihnachten nach westlichem Muster. Der Brauch wurde im Zuge des Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg eingeführt. Dennoch beschenken sich viele Menschen in der Ukraine weiter nach langer Tradition am Silvesterabend unter dem Weihnachtsbaum und feiern das orthodoxe Weihnachtsfest in der Nacht zum 7. Januar wie in Russland.

Präsident Selenskyj lobte in seiner Weihnachtsansprache, dass die Ukrainer nun wie die Menschen im Westen feierten. „Weihnachten vereint alle Ukrainer“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. „Heute stehen wir Seite an Seite“, sagte er. „Und so lange wir das tun, hat das Böse keine Chance“, sagte Selenskyj weiter. „Wir wollen Frieden“, betonte er. Über dem Land solle der Weihnachtsstern leuchten – und es sollten nicht Drohnen iranischer Bauart und Raketen einschlagen.

Der ukrainische Präsident erwähnte in seiner Ansprache auch die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, die russische Truppen in Kürze einnehmen könnten. Selenskyj hofft laut seiner Ansprache, dass es dazu nicht komme. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass die für die Ukraine kämpfenden Soldaten lebend nach Hause zurückkehrten.

Die Ukraine erlebt ihren dritten Kriegswinter. Das Land verteidigt sich seit Februar 2022 mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg.