Kuriose Studie: Disney-Prinzessinnen leiden unter Muskelschwund, Diabetes und Depressionen – Panorama

Dornröschen hat es besonders schlecht getroffen: erhöhtes Risiko für Schlaganfälle! Muskelschwund, Druckgeschwüre, Übergewicht und Diabetes! Dass sie glücklich ist: eher auszuschließen. Auch Cinderella (Aschenputtel) mag zwar irgendwann bei ihrem süßen Prinzen gelandet sein, aber chronische Lungenprobleme machen ihr weiter Probleme. Nicht nur wegen des Staubs, dem sie bei ihrer Stiefmutter ständig ausgesetzt war. Auch wegen des Glitters, der mit dem Auftauchen der „guten Fee“ oft einherging. Bei Glitter handelt es sich um Mikroplastik, welches mit Aluminium überzogen wurde.

Aber das waren jetzt nur die körperlichen Leiden, die die Forscherinnen und Forscher im Team um die junge Doktorandin Sanne van Dijk von der niederländischen Universität Twente in ihrem Prinzessinnen-Bericht für das British Medical Journal analysiert haben. Untersucht wurden auch die psychischen Probleme im Leben einiger Disney-Heldinnen, welche zwar meist wegen ihrer unglaublichen Schönheit viel Aufsehen erregen, bei genauerem Hinsehen aber nicht unbedingt zu beneiden sind. Van Dijk empfiehlt für sie sogar psychotherapeutische Maßnahmen, Achtsamkeitsschulungen sowie mehr Schutz vor Infektionserregern und giftigen Partikeln.

Natürlich: Das ist alles nur ein Gag. Solche Spaß-Studien haben Tradition, in der Weihnachtsausgabe des sonst hochseriösen Medizin-Magazins aus England. Zuletzt wurde hier die Arbeitskleidung von Barbie untersucht, die Intelligenz von Neurochirurgen sowie der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Dummheit. In der aktuellen Ausgabe wird der Klippensprung der Häuptlingstochter Pocahontas unter die Lupe genommen. Klar, es ist nicht unbedingt wissenschaftlich, neun Sekunden aus einem Zeichentrickfilm physikalischen Studien zu den Themen Biomasse, Fallgeschwindigkeit und Aufpralldynamik zu unterziehen. Dennoch warnt das Forscherteam: Bereits Wassersprünge aus einer Höhe von zwölf Metern können fürs Schlüsselbein problematisch sein. Bei dem im Disney-Film gezeigten Fall komme man laut diversen Berechnungen gar auf eine Klippenhöhe von 252 Metern.

Und interessant zu erfahren ist es schon, dass auch Rapunzel wegen ihrer wunderbaren Haare sehr wahrscheinlich unter Hautjucken und Kopfschmerzen leidet (Stichwort: Traktionsalopezie). Oder, dass der Glücksdrache Mushu die auf familiären Druck der Familie zurückzuführenden psychischen Ausnahmezustände der chinesischen Kriegerin Mulan auch nicht lösen kann, da er dummes Zeug redet. Auch, dass in „Aladin“ noch nicht mal der singende Flaschengeist Prinzessin Jasmin bei der Senkung ihres Demenzrisikos helfen kann. Denn dieses sei, ähnlich wie im Fall „Schneewittchen“, auf soziale Isolation zurückzuführen und könne mit Depressionen sowie einer Störung des Immunsystems einhergehen. Während es Schneewittchen immerhin gelingt, im Laufe ihres Lebens durch die Freundschaft zu sieben kleinen Männern ihr (durch Stress mit der Königin ausgelöstes) Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, könne Jasmins Freundschaft zu einem Tiger schlimmstenfalls „Zoonosen“ und „Wirbelsäulenverletzungen“ verursachen. Forschungen aus den USA und Japan belegten das.

Beim Biest wiederum, in das sich die blonde Belle in „Die Schöne und das Biest“ verliebt, ist, da es keiner klaren Gattung zugeordnet werden kann, laut dem niederländischen Wissenschaftsteam von einer erhöhten Gefahr für Infektionskrankheiten auszugehen. Belles menschliche Beziehungsalternative, ein widerlicher Narziss namens Gaston, dürfte für ihre „geistige Gesundheit“ jedoch noch übler sein.

Und so stellt man nach dem Studium dieses wirklich interessanten Forschungsberichts samt seiner insgesamt 35 Fußnoten beruhigt fest: Glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben sie halt auch im Märchen nicht. Und sei es nur ein vergifteter Apfel, der die These vom gesunden Obst ganz schnell widerlegt. Jeder, ob hübsch, reich oder nicht, jeder hat halt so sein Säcklein zu tragen.

Das Wichtigste ist, dass man den Humor nicht verliert.