Eine Frau aus Israel bringt nach einer künstlichen Befruchtung ein Mädchen zur Welt, stillt es, zieht es groß. Zwei Jahre später kommt heraus: In der Klinik gab es einen schweren Fehler, das Kind ist nicht von ihr, es soll zu einer anderen Frau.
Zwei Jahre waren sie die falschen Eltern und glaubten doch, die richtigen zu sein. Immerhin waren sie diejenigen, die Sophia das erste Mal lächeln sahen, die sich von ihr ankotzen ließen, sich anschreien ließen. Sie beruhigten und trösteten und staunten über ihre ersten Worte. Ima für Mama, Aba für Papa. Zwei Jahre bereiteten sie ihre Tochter auf eine Welt vor, die taumelt und wankt, gerade im Nahen Osten, gerade in Israel. Eine Welt, in der es bei allen Unwägbarkeiten immer noch das Fundament der Eltern gibt, das da sein wird, komme, was wolle. Zwei Jahre hofften sie, dass sie diese Eltern sind und dass sie diese Eltern auch künftig sein werden.