„Missionary“ von Snoop Dogg: Und dann singt Sting einmal „Fuck!“

Dr. Dre liefert die Hits, Eminem das warnende Gegenspiel, und Boomer-Gäste besorgen den Rest. Das 20. Album von Snoop Dogg ist ein angemessen würdeloses Alterswerk.

"Missionary" von Snoop Dogg: Bild aus ernsteren Zeiten: der Rapper Snoop Dogg im Jahr 2008
Bild aus ernsteren Zeiten: der Rapper Snoop Dogg im Jahr 2008
© Estevan Oriol

Snoop Dogg ist das langlebigste One-Hit-Wonder der Hip-Hop-Geschichte. Sein erstes Album Doggystyle, erschienen vor inzwischen 31 Jahren, war perfekt. Alles andere, was dem Rapper aus Compton im Los Angeles County später noch einfiel, musste beinahe zwangsläufig zur Karikatur werden. 2013 nannte sich Snoop Dogg kurzzeitig Snoop Lion, erfand sich neu als Reggaekünstler, der sich für die Reinkarnation von Bob Marley hielt und noch mal zwei, drei Kiffer inklusive seiner selbst glücklich machte. Hören wollte man von ihm trotzdem lieber die alten Hits, und sehen wollte man ihn auch lieber bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Paris als in seinen Musikvideos. Zwei Wochen lang schien Snoop Doog stets bei drei Wettkämpfen gleichzeitig im Publikum zu sein. Nur die australische Verknotungs- und Verweigerungskünstlerin Raygun reichte als Repräsentantin der Hip-Hop-Kultur an seine Auftritte an.