Gary Gensler: Chef der US-Börsenaufsicht will zu Trumps Amtsantritt zurücktreten

Der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, hat seinen Rücktritt zum 20. Januar angekündigt – dem Tag der Vereidigung von Donald Trump. Damit kommt er einer möglichen Entlassung durch den designierten Präsidenten zuvor. Trump hat angekündigt, Kryptowährungen während seiner zweiten Amtszeit zu fördern, Gensler steht dem kritisch gegenüber.

Genslers Rücktritt erfolgt vorzeitig, seine Amtszeit hätte eigentlich bis April 2026 gedauert. Unter seiner Führung setzte die SEC Finanzmarktregeln durch und ging gegen große Kryptowährungsplattformen wie Binance, Coinbase und Kraken vor, die sich nicht an traditionelle Finanzmarktregeln hielten. Gensler behandelte digitale Währungen wegen fehlender klarer Regulierungen ähnlich wie traditionelle Finanzprodukte, etwa Aktien und Anleihen.

Trump, der sich selbst im Wahlkampf als „Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident“ bezeichnete, profitierte von der Unterstützung kryptofreundlicher Gruppen. Nach Angaben der US-Wahlkampfbehörde FEC finanzierten sie 245 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf. Gemeinsam mit seinen Söhnen gründete Trump zudem die Krypto-Plattform
World Liberty Financial. Auch der Tech-Milliardär Elon Musk, der als
Regierungsberater von Trump fungieren soll, ist ein bekannter Krypto-Freund.

Seit Trumps Wahlsieg geht der Kurs der Kryptowährung Bitcoin durch die
Decke. Der vorzeitige Rücktritt des SEC-Chefs führte zu einem weiteren Anstieg des Bitcoin-Kurses – nach der Ankündigung erreichte er einen Rekordwert von 98.473,64 Dollar (93.980 Euro).