Fußball in Österreich: Doch nicht unser liebster Piefke?

Teamchef Ralf Rangnick hat Österreichs Fußball umgekrempelt. Doch der Verband fühlt sich von dem machtbewussten Deutschen überrumpelt – und ist drauf und dran, ihn zu vergraulen.



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Fußball in Österreich: Macht auch abseits des Rasens Tempo: Ralf Rangnick, 66, seit dem Sommer
2022 im Amt
Macht auch abseits des Rasens Tempo: Ralf Rangnick, 66, seit dem Sommer
2022 im Amt

© Valeria Witters/​Witters

Österreichs Fußballnationalteam stand lange Zeit für zwei Dinge: ängstliche Männer und herbe Pleiten. 1999: 0:9 gegen Spanien. 2011: 2:6 gegen Deutschland. 2021: 2:5 gegen Israel. Der österreichische Fußball – seit Ewigkeiten nur noch eine Lachnummer.

Dann übernahm Ralf Rangnick. Schon bei seinem Amtsantritt im Sommer 2022 ging ihm der Ruf eines Wunderwuzzis voraus – der 66-jährige Deutsche hat das Red-Bull-Fußballimperium aufgebaut und den Welt-Club Manchester United trainiert. Dabei wirkt Rangnick nicht wie ein gewöhnlicher Fußballtrainer, sondern eher wie einer dieser US-Welterneuerer aus dem Silicon Valley, die ewige Jugend oder menschenartige Roboter versprechen. „Ich würde den österreichischen Fußball gern dorthin bringen, wo er hingehört“, erklärte Rangnick seine Mission. Das Ziel: die Weltspitze. Das klang erst mal verrückt.