Die Deutsche Bank investiert in das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha. Das gab Aleph Alpha bekannt. Die Bank erwirbt Medienberichten zufolge rund zwei Prozent der Anteile an dem Start-up. Der künftige Anteil der Deutschen Bank ist nicht sehr hoch. Die Beteiligung sei als Teil der KI-Strategie der Bank zu werten, heißt es aus dem Unternehmen.
Mit seinem Corporate Ventures Arm investiert die Deutsche Bank in junge Unternehmen, deren Ideen und Produkte für die Geschäfte der Bank wichtig werden könnten. Die Partnerschaft soll über das bloße finanzielle Engagement hinausgehen, sagte Deutsche-Bank-Vorstand Bernd Leukert einer Mitteilung zufolge: „Der Fokus von Aleph Alpha auf souveräne und nachvollziehbare KI-Lösungen bietet für die hochregulierte Finanzbranche vielfältige Perspektiven“, so Leukert.
Das Bank-Investment bei Aleph Alpha ist nachvollziehbar. Gerade in hochregulierten Bereichen wie der Finanzbranche oder der öffentlichen Verwaltung klingen die Versprechen von Aleph Alpha gut. Statt Milliarden für mit immer mehr Daten trainierte KI-Modelle auszugeben, will das Start-up mit Erklärbarkeit und Transparenz punkten – und mit Souveränität. Deutsche KI für deutsche Unternehmen, sensible Daten verlassen nicht das Land.
Besonders ein Projekt ist für die Deutsche Bank interessant
Besonders ein Projekt der Heidelberger ist für die Deutsche Bank potenziell Gold wert. So hatte Aleph Alpha zusammen mit der Beratungsfirma PwC das Joint Venture Creance.ai gegründet, um bestehende Verträge im Hinblick auf neue Compliance-Vorschriften zu überprüfen. Die Unternehmen versprechen sich von der Teilautomatisierung mithilfe von KI-Modellen eine drastische Zeitersparnis und damit eine deutliche Kostensenkung.
Das soll aber nur der Anfang sein. „Wir glauben daran, dass KI künftig in allen möglichen Bereichen der Bank zum Einsatz kommen wird“, sagte ein Deutsche Bank-Sprecher der SZ. Unter diesen Voraussetzungen ergibt die Beteiligung an einem der prominentesten KI-Start-ups Deutschlands Sinn.
Es sind zwei Wagniskapitalfirmen, die ihre frühen Investments in das Heidelberger Start-ups mit dem Deal zu Geld machen. 468 Capital und Lakestar verkaufen ihre Anteile komplett. Das könnte man als schlechtes Zeichen für die Wachstumschancen des Unternehmens deuten. Doch neben der Schwarz-Gruppe übernimmt die restlichen Anteile eine andere Wagniskapitalfirma: Earlybird. Deren Partner Andre Retterath sieht offenbar keinen Grund für Zweifel: „Wir freuen uns sehr, unser Engagement bei Aleph Alpha zu erweitern und unsere enge Zusammenarbeit bei der Mission fortzusetzen, um Unternehmen und Behörden die Nutzung von souveräner KI zu ermöglichen“, wird Retterath in der Mitteilung zitiert.
Anders als viele andere KI-Unternehmen ist „das Kerngeschäft bei Aleph Alpha profitabel“, wie Gründer Jonas Andrulis jüngst im Interview mit der SZ sagte. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen verkündet, dass die Agentur für Arbeit 19 Millionen Euro für KI von Aleph Alpha ausgibt.