Vor der blauen Union-Pressewand im Bundestag hat der langjährige Vorsitzende der CSU-Landesgruppe Alexander Dobrindt während eines Statements mit CDU-Chef Friedrich Merz den derzeitigen SPD-Bundeskanzler als irgendwo zwischen „Koma-Kanzler und Klebe-Olaf“ beschrieben.
Nun, in Zeiten, in denen Politiker sogar zum Mord aufrufen, ist das wirklich niedlich. Eine „Kinderei“, wie SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagen würde. (Vor ein paar Tagen hatte Mützenich die Aktionen des ehemaligen Finanzministers Christian Lindner, FDP, so bezeichnet. Anschließend entschuldigte er sich. Bei allen Kindern.)
Wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen gilt auch Dobrindt seit Jahren als Meister der Metapher. Den Grünen warf er in einem Interview mit dem Tagesspiegel einmal vor, sie würden die Demokratie „schottern“. Darauf muss man erst einmal kommen. Und den einstigen EZB-Chef Mario Draghi nannte er einen „Falschmünzer“, worauf Dobrindt vereinzelt „Doofbrindt“ genannt wurde. Und klar: Wer es bis ins Bundeskanzleramt geschafft hat, der muss auch einstecken können. Mal wurde Olaf Scholz von Reportern als „Scholzomat“ betitelt, dann von politischen Mitbewerbern „Schlumpf“ genannt und soeben hat ihn ein US-amerikanischer Digitalguru als „Narr“ beschimpft. Übrigens auf einer Plattform, von der die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann völlig zu Recht sagt, dort herrsche „Narrenfreiheit“. Leider, möchte man hinzufügen.
Aber so ist sie eben, die Welt, obwohl ja bereits im Jahr 130 nach Christus im antiken Rom mal festgelegt worden war, dass sich jedes gegen die „guten Sitten“ verstoßende Geschrei verbietet – und geahndet werden müsse.
Andererseits: Sollte der Bundes-Uhu mit dem FDP-Bambi, also ähnlich wie damals Birne mit Kohls Mädchen oder Brioni-Gerd mit Münte, Mecki, Siggi Pop und Strucki-Bär, bald wieder den Schüttel-Schorsch machen, dann könnte vielleicht auch der Sylt-Chrissi als Comeback-Minister noch vom Teflon-Don zur Pattex-Heide werden. Als friedliebender, grunddemokratischer Wähler weiß man das doch nie.