München/Landshut – Irgendwann, wenn man ein Spiel schon seit Jahren zockt, hat man es quasi durchgespielt. Das ist bei den Computerspiele-Nerds so, aber bei Eishacklern nicht so viel anders. Selbe Wettkampfstätten, selbe Gegner, selbe Mitstreiter. Selten, dass man mit zunehmender Routine noch ein „erstes Mal“ erlebt.
Bei Patrick Hager, einem der besten deutschen Mittelstürmer, kommt es aber noch mal dazu. Und auch Harold Kreis, einer der besten deutschen Trainer der vergangenen Jahre, erlebt mit 65 Jahren noch eine Premiere. Unglaublich, aber wahr: Die Stars ihrer Zunft teilten sich noch nie eine Kabine.
Hager stand in der DEB-Ära Kreis noch nie im Aufgebot
Im Ligenbetrieb waren sie bislang nur Gegner. Zum Beispiel: Hager mit dem ERC Ingolstadt in der Champions Hockey League gegen Kreis‘ EV Zug. Oder Hager mit dem EHC Red Bull München gegen Kreis‘ Schwenninger Wild Wings. Und, was das Ganze noch erstaunlicher macht: Auch in der Nationalmannschafts-Ära Harold Kreis, die seit Frühjahr 2023 läuft, stand Hager noch nicht im Aufgebot.
Das überrascht, denn Hager ist ein DEB-Dauerbrenner! Udo Kießling und Didi Hegen (BRD) sowie Dietmar Peters und Dieter Frenzel (DDR) wird Hager nicht mehr erreichen – das Quartett steht bei jeweils mehr als 300 Länderspielen. Doch Hager hat immerhin 152 DEB-Einsätze bestritten. Damit ist er hinter Moritz Müller (212) der Aktive mit den zweitmeisten Partien im deutschen Trikot.
Deutschland-Cup-Kader: Yasin Ehliz und Patrick Hager haben zusammen mehr Einsätze als die ganze Verteidigung
Im Landshut-Kader kann außer ihm nur Yasin Ehliz über 100 Länderspiele vorweisen, beide haben zusammen mehr Einsätze als die ganze Verteidigung und mehr Tore als der restliche Angriff.
Hager spielte unter den Bundestrainern Uwe Krupp, Jakob Kölliker, Pat Cortina, Marco Sturm und Toni Söderholm. Bei neun Deutschland Cups, bei acht Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Winterspielen. Kommen 2026 die dritten für ihn hinzu?
„Es sind viele, viele Plätze schon vergeben“, sagt Hager, „ich hatte das Glück, in meiner Karriere die Turniere alle schon gespielt zu haben. Aber wenn es die Chance noch mal gibt, werde ich sie mir nicht selbst nehmen.“ Hagers Brennen für die Ringe.
Auch Tom Kühnhackl erstmals unter Kreis dabei
Unter Kreis kam Hager (zuletzt bei Olympia 2022 im DEB-Trikot) bislang nicht zum Einsatz. Berufen hatte der Bundestrainer den geschickten, bisweilen nickligen Zweikämpfer und Bully-Spezialisten sehr wohl. Doch dann kamen Hager Verletzungen dazwischen oder er stellte aus guten Gründen auch mal die Familie voran.
Es habe „einfach nicht geklappt“, sagt Kreis ohne Groll. Auch Tom Kühnhackl, dank zweier Stanley-Cup-Siege ein weiterer großer Name des deutschen Eishockeys, ist erstmals unter Kreis dabei. Er gehört wegen der langen Jahre in Nordamerika auch nicht zu den DEB-Dauerbrennern, für den Stürmer der Adler Mannheim stehen erst 19 Länderspiele in der Vita.
Kreis spricht von „wichtigen Gründen“, die zu den Absagen führten und verweist bei Kühnhackl beispielhaft auf die Geburt eines Kindes. „Das sind Ereignisse, wo ich absolutes Verständnis habe.“ Zumal, wenn es sich um ein erstes Mal im Leben handelt. „Ich habe selbst eine Weltmeisterschaft abgesagt aufgrund eines Kindes“, merkt der Bundestrainer an, „ich bin dankbar, dass wir das vertrauensvolle Verhältnis haben.“
Kreis, der Players‘ Coach – der Mann, dem Spieler vertrauen.
Kapitän Patrick Hager verfügt über Siegermentalität
„Beide sind heiß auf die Nationalmannschaft und freuen sich auf ihre Rückkehr“, sagte Kreis vor dem Turnierauftakt gegen Dänemark. Er findet: „Sie haben den Ruf des deutschen Eishockeys geprägt und prägen ihn nach wie vor.“
So könnte es dazu kommen, dass Hager mit zu den Spielen 2026 nach Mailand fährt. Dann, wenn auch die NHL-Stars wie Leon Draisaitl das deutsche Team verstärken werden. Hager kann das Spiel lesen, er sieht oft Züge des Gegners voraus – so, als hätte er sie schon durchgespielt. Und er verfügt über Siegermentalität: Dreimal hat er den DEL-Meisterpokal in die Höhe gestemmt und Olympia-Silber 2018 geholt.
Gold freilich. . . Ja, es gibt noch ein ausstehendes erstes Mal im Leben des Routiniers wie ohnehin für das deutsche Eishockey.
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