Formel 1: „Haben Anweisungen über triviale Dinge wie Schmuck und Unterhosen nicht nötig“

Der Gebrauch von Schimpfwörtern ist in der Formel 1 teuer geworden. Die Piloten finden das nicht korrekt und beschweren sich nun öffentlich. Es geht ihnen aber auch um andere Themen. Im Fokus: Fia-Präsident Mohammed bin Sulayem.

Der Streit zwischen den Fahrern der Formel 1 und dem Automobil-Weltverband Fia droht zu eskalieren. Nachdem zuletzt Ferrari-Pilot Charles Leclerc wegen des Gebrauchs eines Schimpfwortes in der Pressekonferenz nach dem Großen Preis von Mexiko zu einer Geldstrafe von 5000 Euro plus weiteren 5000 Euro auf Bewährung verdonnert worden war, wehren sich die Piloten im Namen der Fahrer-Gewerkschaft gegen diese und ähnliche Sanktionierungen.

„Es gibt einen Unterschied zwischen Fluchen, das darauf abzielt, andere zu beleidigen, und eher beiläufigem Fluchen, das man zum Beispiel zur Beschreibung von schlechtem Wetter oder eines leblosen Objekts wie einem F1-Auto oder einer Fahrsituation verwenden könnte“, heißt es in einem Post auf Instagram.

Harte Kritik an der Fia

Mohammed bin Sulayem, der Präsident der Fia, wird in dem öffentlichen Statement direkt angesprochen und regelrecht ermahnt. „Wir fordern den Fia-Präsidenten auf, auch seinen eigenen Ton und seine Sprache zu überdenken, wenn er mit unseren Fahrern oder über sie spricht. Unsere Mitglieder sind erwachsene Menschen, die es nicht nötig haben, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten“, hieß es weiter.

In der Vergangenheit mischte sich die Rennleitung der Fia bei diesen Themen immer wieder ein, was großen Unmut hervorrief. So trug etwa der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel 2022 in Miami als Ausdruck des Protests seine Unterhose über seinem Rennanzug. Lewis Hamilton geriet eins ins Visier der Fia, weil er seinen Nasenschmuck während der Rennen trug.

Außerdem bitten die Piloten um mehr Transparenz, um Kenntnis darüber zu erhalten, wohin die Geldstrafen fließen. Sie erhoffen sich durch ihren Gang an die Öffentlichkeit eine konstruktive Zusammenarbeit, um die Streitigkeiten beizulegen.

dpa/rc