Neue Allzeithochs: Trump-Rally an der Wall Street geht weiter


Neue Allzeithochs

Trump-Rally an der Wall Street geht weiter

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Die Stimmung an der Wall Street bleibt optimistisch. Die vom klaren Wahlsieg Donald Trumps entfachte Rally setzt sich fort, wenn auch mit gebremster Dynamik. Fed-Chef Powell hält sich bei künftigen Zinsschritten bedeckt.

Die Trump-Rally hat sich an den US-Börsen mit neuen Rekordständen fortgesetzt, wenn auch mit deutlich weniger Dynamik. Nach den fulminanten Kursgewinnen des Vortages in Reaktion auf den Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl stagnierte der Dow-Jones-Index nach einem Verlaufsrekord bei 43.729 Punkten. S&P-500 und Nasdaq-Composite legten aber um weitere 0,7 bzw. 1,5 Prozent zu und markierten ebenfalls neue Allzeithochs. Dabei wurden an der Nyse 1720 (Mittwoch: 1733) Kursgewinner gezählt, denen 1110 (1086) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 28 (42) Titel. Gestützt wurde der Markt von Zinshoffnungen im Vorfeld der im späten Verlauf getroffenen Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken. An den Märkten war fest mit diesem Beschluss gerechnet worden. Auf die Entscheidung selbst regierten die Märkte dann nicht mehr.

US-Notenbanker zeigten sich zuversichtlicher, dass die Inflation zum Ziel der Zentralbank zurückkehren werde. Der Wahlsieg von Trump liefert aber Potenzial, die Wirtschaftsaussichten neu zu gestalten. „Das Tempo zukünftiger Zinssenkungen durch die Federal Reserve erscheint nun deutlich unsicherer als die am Donnerstag weithin erwartete Senkung“, sagte Marktstrategin Lindsay James von Quilter Investors mit Blick auf Trump. US-Notenbankpräsident Jerome Powell sah jedoch in nächster Zeit keinen Einfluss der Wahl auf die Entscheidungen der Fed. Allerdings räumte er ein, dass langsamere Senkungen angemessen sein könnten, weil man sich dem neutralen Zinsniveau nähere. Zu möglichen Zinsentscheidung im Dezember machte Powell keine Angaben. Angesichts der Zinsentscheidung der Fed spielten die Konjunkturdaten des Tages keine Rolle.

Gold bleibt „sicherer Hafen“

Der Dollar kam nach seiner Vortagesrally zurück. Der Dollarindex sank um 0,7 Prozent. Auch die ebenfalls kräftig gestiegenen Anleiherenditen fielen. Der Rentenmarkt habe die als sicher gegoltene Fed-Zinssenkung am Abend vorweggenommen, hieß es. Der schwächere Dollar stützte den Ölpreis. Beobachter hielten es zudem für möglich, dass Trump im Umgang mit dem Iran einen härteren Kurs verfolge und in der Folge weniger iranisches Öl auf den Markt käme.

Der Goldpreis (+1,7%) machte etwas Boden gut, nachdem er am Vortag vom sehr festen Dollar und den stark gestiegenen Marktzinsen belastet worden war. Das Edelmetall dürfte auch angesichts der politischen Unwägbarkeiten als „sicherer Hafen“ gesucht bleiben.

Qualcomm beeindruckt mit Zahlen und Ausblick

Qualcomm
Qualcomm 160,06

Daneben ging die Bilanzsaison weiter. Unter anderem hatte Qualcomm beeindruckende Viertquartalszahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick gegeben. Dank der hohen Nachfrage nach Chips für Smartphones hatte das Unternehmen seinen Gewinn nahezu verdoppelt. Das wurde aber nicht belohnt, der Kurs schloss knapp im Minus. Analysten sprachen von heraufziehenden Risiken. Auch der Chipdesigner Arm hatte besser abgeschnitten als erwartet, der Kurs stieg um 4,1 Prozent.

Lyft-Aktien sprangen um 22,9 Prozent nach oben. Der Fahrdienstvermittler und Uber-Konkurrent hatte Umsatz und Fahrgastzahlen kräftig gesteigert. Ein überzeugender Ausblick hievte die Aktie von Ralph Lauren um 6,6 Prozent nach oben.

Der Impfstoffhersteller Moderna (-2,9%) hatte die Erwartungen des Marktes im dritten Quartal übertroffen und die Jahresziele bestätigt. Händler bemängelten jedoch, dass die positive Entwicklung auf vorgezogenen Verkäufen des Covid-Impfstoffs Spikevax beruhten, die im dritten Quartal statt im vierten stattfanden. Darüber hinaus lagen die Verkäufe des Impfstoffs gegen das Respiratorische Synzytial-Virus, mResvia, deutlich unter Erwartungen.

Die Gebäckkette Krispy Kreme hatte im dritten Quartal die Erwartungen verfehlt. Für die Aktie ging es um 4,5 Prozent abwärts. Die Aktien von Under Armour haussierten um 27,2 Prozent, nachdem der Plan, Gründer Kevin Plank zurückzuholen, offenbar Früchte trug. Der Quartalsgewinn wuchs schnell und das Unternehmen erhöhte seine Jahresprognose. AppLovin machten einen Satz von 46,3 Prozent nach oben nach einem optimistischen Ausblick. Auch Zillow überraschte positiv, der Kurs zog um 25 Prozent an. Nach schwachen Geschäftszahlen stürzten Wolfspeed um 39,2 Prozent ab.

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