Nach Trumps überraschendem Triumph steht nicht nur zu befürchten, dass die amerikanische Gewaltenteilung kollabiert. Mehr noch droht die gesamte transatlantische Ordnung des Westens in sich zusammenzufallen.
Wer hat die Wahl verloren? Die erste Antwort kann deutlicher nicht sein: Kamala Harris. Sie gab ein attraktives Bild, derweil Donald Trump hässliche Grimassen schnitt und noch hässlichere Parolen servierte. Doch Harris ließ sich nicht fassen. Was sie sagte, blieb vage – nichts zum Verlieben. Warum eine wählen, die wohlklingende, aber diffuse Botschaften aussendet. Sie wurde gewogen und für zu leicht befunden. Trump hat Harris in der Wählergunst mit 71 zu 66 Millionen geschlagen; anders als 2016 obsiegt er nicht bloß im Wahlleutegremium, sondern im ganzen Land. Noch besser: Er hat alle Swing-States kassiert, auch jene, in denen Harris bis zum Wahltag an der Spitze zu liegen schien.