TSV-1860-Boss Werner fahndet nach der Giesinger Talenträuber-Bande

München – Dass die Handlungen im Löwen-Kosmos des Öfteren jenen eines Krimis ähneln, ist nichts Neues. Jetzt aber will Sport-Geschäftsführer Christian Werner in die Rolle eines Detektivs schlüpfen, um einem großen 1860-Mysterium auf die Schliche zu kommen.

Auslöser ist (auch) die Rückkehr eines Serientäters. Sein Name: Serhat-Semih Güler. Der 27-Jährige hatte Sechzig im Sommer nach nur einem halben Jahr wieder verlassen und stellte am vergangenen Wochenende im Trikot von Viktoria Köln den 2021/22 von Kai Brünker aufgestellten Drittliga-Torrekord für Joker ein – nach gerade einmal 13 Spieltagen. Alle seine sieben Treffer erzielte Güler nach Einwechslung – eines davon gegen die Löwen, für die er auf gerade einmal 106 erfolglose Einsatzminuten gekommen war.

Neben ihm blüht auch Albion Vrenezi bei der Viktoria auf – auch so ein Akteur, der in Giesing nie sein volles Potenzial ausgeschöpft hatte.

Spieler funktionieren zu oft beim TSV 1860 nicht: „Vielleicht muss man auch im Setting etwas ändern.“

Die Entwicklung Gülers verfolgt auch Werner – und nimmt das als Anlass für Nachforschungen. „Manchmal ist es so, dass ein Spieler in einem bestimmten Umfeld funktioniert, in einem anderen nicht“, sagte er im Podcast „4zu3“: „Für mich ist es eine der Kernaufgaben, die ich mir selbst gestellt habe, zu überprüfen, warum es bei Sechzig so ist, dass Spieler in einer häufigeren Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren.“ Und: „Vielleicht muss man auch im Setting in Zukunft etwas ändern.“ Immerhin sei es mit Blick auf Güler „zumindest eine Bestätigung für uns, dass ich damals mit meiner Überzeugung absolut richtig gelegen bin, dass der Spieler so ein Knipser ist.“

Warum aber funktionierte Güler nicht bei 1860? Werner sieht hier vor allem den Faktor Pech: „Wir haben ihn damals geholt, als wir noch nicht abschätzen konnten, wann Joel Zwarts aus der Verletzung kommt.“ Güler sollte ihn vertreten – das tat dann aber ein anderer: „Als ich damals gestartet bin, war Fynn Lakenmacher eigentlich eine Persona non grata, er ist ja auch unter dem neuen Trainer in diese Position reingerutscht, wo er sich entwickelt hat.“

Güler, Vrenezi, Lakenmacher – lange Liste an gescheiterten Spieler bei 1860

Womit wir bei einem Beispiel wären, bei dem Vertrauen und Trainer das Manko waren. Lakenmacher fiel unter Coach Maurizio Jacobacci in Ungnade und endgültig in ein Loch, erst Argirios Giannikis baute ihn wieder auf. Dennoch kam es zur Trennung. Zweitligist Darmstadt holte ihn, am Samstag traf er erstmals für 98.

Böse Zungen behaupten ja, der Stoff der Löwen-Trikots sei talentraubend. Zwar lautet ein berühmtes Zitat aus der TV-Serie „Sherlock Holmes“: „Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist.“

Doch dass dies der Grund sein könnte, dass unter anderem die einst hoch gehandelten Raphael Holzhauser, Erik Tallig oder Christopher Lannert (immerhin mittlerweile Stammspieler in Bielefeld, zeitweise gar Kapitän) in Giesing ihr Talent nicht entfaltet haben? Wohl eher nicht.

1860 empfängt Mannheim – mit Ex-Löwe Kobylanski

Am Samstag trifft Sechzig auf Waldhof Mannheim (14 Uhr, MagentaSport, BR), das ebenfalls einen wiedererstarkten Ex-Blauen in seinen Reihen hat. Martin Kobylanski kam im Sommer 2022 zu den Löwen, galt als Top-Verpflichtung, erfüllte aber die Erwartungen nicht. Nach einem Intermezzo bei Regionalligist Altglienicke schloss er sich im Januar den Waldhöfern an und wurde Stammspieler.

Christian Werner war vor seinem Engagement bei 1860 der Chefscout der Mannheimer, suchte nach Talenten – jetzt sucht er in Giesing die Talenträuber-Bande.

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